Diese Seite behandelt die verfügbare
Dokumentation
über den BÉZARD-Kompass.
Bézard-Kompasse
sind in folgenden Museen ausgestellt:
-
Wien:
Heeresgeschichtliches Museum, Militärhistorisches Institut,
Arsenal, Objekt 1, A-1030 Wien (www.hgm.or.at)
INHALT
DER ERFINDER: Johann Ritter
von BÉZARD
Anm.: Das
nachstehende kurze Porträt ist eine
Zusammenfassung eines ausführlichen Lebenslaufs, der unter
Zugrundelegung umfangreicher Dokumente, Urkunden, u.s.w. (Beispiele: Soldbuch,
Abstammungsurkunde) erstellt
wurde. Lebenslauf und Kopien
der Urkunden auf Wunsch
erhältlich.
Dieser seinerzeit sehr erfolgreiche weil überaus innovative
Kompasstyp wurde 1902 von dem
damals k.u.k. Hauptmann
Johann
Ritter von BÉZARD (5.5.1871-1954) entwickelt
und
patentiert.
Den
Adelstitel "
Ritter
von" hatte er von seinem
Vater
geerbt, der in Anerkennung seiner militärischen Verdienste
geadelt worden war.
Er unterrichtete zuerst die Technik der Aufklärung u.a. an der
Kriegsschule in Wien (1905-1910). Er gehörte dem Tiroler
Kaiser-Jäger-Regiment. Im 1. Weltkrieg wurde er
gefangengenommen und blieb bis kurz vor Kriegsende in russischer
Gefangenschaft.
Historisches Dokument:
Erinnerungen
an die
Jahrhundertfeier der Tiroler Kaiserjäger 1816-1916
Elfseitiges
Dokument, das 1916 in russischer Kriegsgefangenschaft
angefertigt jedoch erst 1920 gedruckt wurde. Dies hat
zwar
mit dem Kompass nichts zu tun, es ist jedoch
erwähnenswert, weil es eine
Original-Unterschrift
des Erfinders enthält (
Anm.:
hinter dem Namen steht der
abgekürzte Dienstgrad: Obst = Oberst).
Es handelt sich um ein Andenken, das die Mitgefangenen den
Offizieren als Dank für ihr Opfer zum Schutz der
Mannschaften angefertigt hatten. Ergänzt
wurde
dieses Erinnerungsstück durch Erläuterungen
über die damalige Situation in Sibirien.
Abb. rechts
- Faksimile-Kopie erhältlich
J. v. Bézard
stammte aus einem süd-polnischen Gebiet des Kaiserreichs und
verließ
die k.u.k.-Armee
nach dessen Zusammenbruch, um in seiner Heimat
und dem 1919 neugegründeten
polnischen Staat weiter zu dienen. Von da an nannte er
sich Jan Bezard.
Er nahm am polnisch-russischen Krieg (1921-22) teil und
beendete
seine militärische Laufbahn mit dem Dienstgrad
eines Generalstab-Obersts
.
Er wurde 1927 pensioniert und blieb auf seinem Gut in
Polen. 1946 wurde sein Vermögen zusammen mit dem Anwesen durch das
Dekret über die Landwirtschaftsreform Staatseigentum.
Johann Ritter von Bézard kehrte nach dem
Zweiten Weltkrieg, der
ihn mit seiner Frau und Tochter Margarethe in die Türkei verschlug,
nach Österreich zurück. Seine Frau verstarb auf dem Weg nach
Österreich, er selbst fand in einem Wiener Asylantenheim Aufnahme, wo
er 1954 völlig verarmt verstarb (Screenshot
Grablage
im Wiener Zentralfriedhof).
Zum Zeitpunkt der Patentanmeldung wohnte er in
Neusohl,
Ungarn (heute Banska
Bystrica, Slowakei). Die ersten Exemplare mit Holzsockel wurden in Wien
hergestellt. Im Jahre 1910 übernahm die in Stuttgart
ansässige Fa. G. LUFFT die
Produktion, die erst 1996 eingestellt wurde. Nach Ablauf des
Patentschutzes bzw. nach dem 1.
Weltkrieg produzierten einige Hersteller ähnliche Modelle (s.
IMITATIONSFABRIKATE).
Das System wurde in mehreren Ländern kurz
hintereinander patentiert. Die erste Erteilung erfolgte im deutschen
Kaiserreich (Bild unten links).
Bis 1910 wurden die ersten Modelle mit Holzgehäuse vom
Erfinder
direkt vertrieben (Preise und Anschrift für
Bestellung in
Streffleurs
Milit. Zeitschr.,
s. Bibliographie), während die Instrumente vermutlich
in
einer Wiener Werkstatt gefertigt wurden. Die Fa.
LUFFT übernahm Fertigung und Vertrieb ab 1910, als
der
Erfinder ein militärisches Kommando übernahm.
Die ersten Modelle waren mit den Worten
PATENT BÉZARD gekennzeichnet. Nach Ablauf des
Patentschutzes
stand nur noch ORIGINAL BÉZARD.
Patent
für das Deutsche Reich
Nr. 157.329 (25. Nov. 1902)

|
.
|
Unter
der Serien-Nr.
war auf den deutschen Modellen die Patent-Nr. sowie die
Abkürzung D.R.P. (Deutsches Reichs-Patent) geprägt.
 |
Dem Museum liegen Patent-Kopien aus folgenden Ländern vor:
Kaiserreich Österreich-Ungarn, Deutsches Kaiserreich,
Frankreich, Großbritannien, Schweiz, USA und Kanada. Auf dem
Deckel einer Schachtel (s.u.) der Fa.
Société des Lunetiers
steht, dass das System ebenfalls in
Italien (Nr. 65818, 3. Jan. 1903), Japan und Russland patentiert war,
aber noch haben wir keine
Kopie dieser Dokumente.
Das
italienische Patent
wurde unter Zugrundelegung des
französischen Textes erteilt
(Detail-Abb.:
Link anklicken).
Da der Patentschutz nach 15 J. erlosch, musste der Hersteller LUFFT nur
bis ca. 1917 Royalties an den Erfinder zahlen. Dies war
möglicherweise der Zeitpunkt
für
den Wechsel vom ursprünglichen Vermerk PATENT
BÉZARD zum
späteren (ORIGINAL BÉZARD) auf dem Querband
bzw. Bézard-Kompass an der Rückseite.
Es ist anzumerken, dass die drei Länder deutscher Sprache (A,
D, CH) jeweils eine andere Bezeichnung für das Instrument
wählten! Außerdem haben die französischen
Behörden den Adelstitel (Ritter) für einen teil des
Namens gehalten, während er in der englischen Version mit
Knight
richtig
übersetzt wurde. Im französischen Register wurde das
Patent
unter dem Buchstaben R für Ritter eingetragen!
Patent
für Österreich-Ungarn
|
Patent
für Frankreich
Nr. 326.536 (12. Nov. 1902)
 |
Patent
für
Großbritannien
Nr. 24.874 (17. Sept. 1903)
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Patent
für
die Schweiz
Nr. 27.752 (13. Nov. 1902)
 |
Patent
für die Vereinigten Staaten Amerikas
Nr. 736,925 (25. Aug. 1903)

|
Patent
für Kanada
Nr. 90.148 (1904)
(Bild anklicken um die Patentseite aufzurufen)
 |
Der Bézard-Kompass unterschied sich in seiner
Handhabung völlig von früheren Kompasstypen. Er bot
in einem extrem kleinen und handlichen Format
Funktionalitäten, die das Mitführen
größerer Instrumente
überflüssig machten. Seine relative Genauigkeit
erlaubte jedoch die Anfertigung von Skizzen für die
militarische Aufklärung
(
Croquis).
Bedienungsanweisungen: siehe
Bibliographie.
Die wesentlichen
Neuerungen gegenüber anderen
Modellen waren folgende:
- In den Seitenwänden seines Deckels waren zwei Sehschlitze
zum Anvisieren eines Zieles vorhanden.
- Gleichzeitig konnte die drehbare Kompassrose in einem hochklappbaren
Spiegel beobachtet werden.
Die Kompassrose trug die in einer roten rechteckigen Kartusche
eingerahmten Worte PATENT BEZARD in roter Schrift, bzw. ORIGINAL BEZARD
schwarz auf weiß nach einem Designwechsel. Dieses Hilfsmittel
wurde Querband bezeichnet. Trotzdem war der Umgang damit als sehr
einfach dargestellt, wie dies in den Schachteldeckeln dargelegt wurde
(siehe unten). |
Dieses Querband war ein wesentliches Element bei der
Verwendung des
Kompasses. Es war auf der WEST-OST-Achse unter dem Glas der Kompassdose
angebracht. Das linke und das rechte Ende des Querbands waren je mit
den Initialen der Himmelsrichtungen (W und O) gekennzeichnet.
Es galt bei der Arbeit mit der Karte, diesen roten Balken parallel zu
den Ortsnamen auf der Karte zu halten, die ja stets
gemäß einer West-Ost-Linie angeordnet waren, und das
Gehäuse so zu drehen, dass die Anlegekante auf einer Linie
stand, die den gegenwärtigen Standort und das Ziel verband.
Bei späteren Modelle änderte sich die Beschriftung,
wie zum Beispiel ORIGINAL-BEZARD in schwarzen Lettern auf
weißem Grund, oder sogar ganz ohne Hintergrundfarbe.
Schließlich gab es in den letzten Produktionsjahren beim
Flüssigkeitsgedämpften Bézard die Worte
FLUID BEZARD zwischen zwei weißen horizontalen Linien.
|
Skizze: Der Bézard-Kompass auf
einer Karte liegend
 |
Beim Laufen brauchte man
dann nur noch den Kompass so
zu halten, dass die Nord-Spitze der Magnetnadel auf Null Grad bzw.
Magnetisch Nord zeigte. Die Missweisung war am Armeemodell 1910 II
bereits berücksichtigt. An späteren Modellen konnte
die Missweisung angepasst werden (siehe weiter unten).
Der weiße (oder mit Radium-Farbe behandelte, leuchtende)
Pfeil im Deckel und das Wort DIREKTION (bzw. RICHTUNG) außen
am Deckel zeigten die Marschrichtung. |
Für das genaue
Anpeilen eines Punktes hielt
man den Kompass in Augenhöhe und benutzte die beiden Schlitze
im Deckel, um das Ziel anzuvisieren. Der in einem Winkel von ca. 45
Grad aufgerichtete Spiegel zeigte das Bild der Kompassrose und der
Magnetnadel. Man drehte dann das Glas, bis der pfeilförmige
Zeiger (altes Modell) genau in der Aussparung passte. Der genaue
Peilwinkel war an der roten Kursmarke am Rand der Kompassdose unter dem
Spiegel abzulesen. Diese Marke wurde später durch eine
waagrechte Metallspitze beim Modell IS bzw. durch einen an der
Drehachse des Spiegels in der mitte der Spiegelhalterung eingesetzten
Zeigers ersetzt. |

Anvisieren eines Ziels mit dem Kompass.
Er konnte an einem Stock oder Ast mi Hilfe einer sogenannten
Richtklemme (s.w.u.) befestigt werden. |
BIBLIOGRAPHIE
1 - Eigene Werke des J. von
Bézard

Das älteste bekannte Dokument ist ein Büchlein von ca. 28
S. (Umschlag und Titelseiten des einzigen bekannten Exemplars sind
verloren gegangen). Es enthält eine Beschreibung (
s. Bild links,
alle Fotos P. Koning) une eine ausführliche
Gebrauchsanweisung
nebst 8 Abbildungen. Es wurde höchstwahrscheinlich zu der Zeit
geschrieben, als das Patent in Kaiserreich Österreich-Ungarn angemeldet
wurde (1902). Der
auf Abb. 1 dargestellte Kompass ist quasi identisch mit dem Modell von
GANSER (
s. Zeichnung
rechts und Bilder im Artikel in Teil 1) d.h. rechteckig.
Die
Abb.
8 (
Link zu Foto)
ist die erste Erläuterung der Methoden zur Ermittlung sowohl des
eigenen Standpunktes durch Anpeilen von zwei auf der Karte
vermerkten martkanten Punkten ("Visur", sog. "Rückwärtseinscheiden")
sowie der Position eines auf der Karte nicht vermerkten Objekts
(Feuerstelle, Fesselballon) mithilfe der Peilung von zwei auf der
Karte vermerkten Punkten. Die Zeichnung ist relativ schwierig zu lesen:
die markanten Punkte sind mit kursiv geschriebenen Großbuchstaben
gekennzeichnet, wobei vermutlich
B
für eine Kirche oder eine Burg und
Tr
("Trigonometer" im Text, geodätische Marke ?) neben einem Dreieck für
Bergspitze stehen.
Die Oberflächen der "Zeigerplatte" (Ausschnitt unter dem Glas) und des
Pfeils sind mit einer phosphoreszierenden Lösung bestrichen
und müssen
zum Leuchten ständig dem Tageslicht ausgesetzt sein oder durch "
Abbrennen
von drei Sturmzündhölzchen oder ca. 10 cm Magnesiumband oberhalb der
Zeigerplatte und der Magnetnadel diese ad hoc leuchtend gemacht werden".
Außerdem wird ein Verfahren zum Ermitteln und Einstellen
der lokalen Deklination erläutert. Das Büchlein scheint ein
erster
Wurf zu sein, denn es birgt mehrere Tippfehler (daß Glas !) und die
benutzten Abkürzungen sind unglücklich gewählt: S steht für
Standpunkt und für Schraube !
Eine weitere Beschreibung seiner
Erfindung erschien
1903
unmittelbar
nach der Patentanmeldung im Fachblatt
Streffleurs
Militärische Zeitschrift.
Eine
erweiterte Fassung (Titel:
Neue
Mittel zur Genauigkeitserhöhung flüchtiger
Terrainaufnahmen)
erschien in der Ausgabe 1907 mit Bildern des weiterentwickelten
Kompasses.
Darin werden die Preise angegeben (Holzmodell 6,80 bzw.
Aluminiummodell 13,50
Kr.). Die Bestellungen waren an den Erfinder
Hauptmann v.
Bézard persönlich zu richten "in der Theres. Milit.
Akad."
(Abb.
r., Beispielseite durch
Anklicken aufrufen - 10
S., Fotokopien erhältlich).
Orientierungsaufgaben
unter schwierigen Verhältnissen
(35 S. Selbstverlag, Wien 1912, Preis 1,20 Kr. Bild
HIER). Es handelt sich um eine
Zusammenfasssung des folgenden Werks:

Während seiner Zeit als Dozent an der Theresianischen
Militärakademie in Wiener Neustadt und an der
Kriegsschule Wien
verfasste Bézard in den folgenden Jahren das
zweibändige Werk
Croquierübungen,
feldmäßige
Skizzen und Orientierungsaufgaben
(Bd. 1, 133 S., 6
großformatige Tafeln; Bd. 2, 103
S. - 1910 -
siehe Abb. links - Österr. Staatsarchiv, Wien). Darin
wird
die
Aufgabe des Aufklärers (Rekognoszent) ausführlich
erläutert, nämlich die Technik der
flüchtigen
Aufnahme
von Landschaften unter besonderer Berücksichtigung
der militärisch relevanten Aspekte. Verwendet werden
diverse Formen des französischen Begriffs
Croquis.
Das
französische Verb
croquer
bedeutet in der Malerei zwar auch
nur skizzieren, aber der Autor unterscheidet zwischen Croquis und
Skizze: Das
Croquis wird vor Ort nach der Natur gezeichnet, während die
Skizze hingegen am Schreibtisch unter Zugrundelegung einer Karte
entsteht. Das Croquis ist ein
aktuelles Bild einer Landschaft. Beim Croquieren können
veraltete Informationen der
entsprechenden Karte berichtigt werden.
Militärisch uninteressante Details sollen
dabei außer Acht gelassen werden (
Definitionen im
Originaltext:
HIER
klicken).
Croquis
werden auf
transparentem Papier (
Oleat
genannt) gezeichnet und enthalten
Anmerkungen
(
Beispiel:
HIER
klicken).
Selbstverständlich bleibt die Erfindung des Autors nicht
unerwähnt. Mehrere Abbildungen zeigen die Anwendung des
Instrumentes (
Beispiel:
Bild anklicken). Eine
großformatige Tafel zeigt
die
älteste bekannte
ausführliche
Bedienungsanweisung
(
Kopie
im Format A3 erhältlich).
Kleine Auswahl weiterer französischer Fachbegriffe: Wald
lisière
= Waldrand,
Ravin
= Graben,
Kote
= Höhe über Normalnull.
2 - Werke anderer Autoren

- Aufsatz
"Orientierungsbussole
Bézard": Verfasser
Major
A. Staubwasser, in
Kriegstechnische
Zeitung, 1913, 10. Heft,
damals auch als
Separatabdruck bei Mittler und Sohn, Berlin W, Kochstr. 48 bestellbar (
s.a. 3 -
Bedienungsanweisungen weiter unten).
-
"Wegerkundung":
In
einer dem heutigen
Landser
vergleichbaren Zeitschrift zw. 1925 und 1929 erschienener Aufsatz.
Verfasser unbekannt (Initialen: B. H.
R.). Freihändig angefertigte Zeichnungen (
Abb. links -
3
S., Faksimile-Kopie
erhältlich).
Fachbücher,
um
den Umgang mit dem
Bézard-Kompass zu lernen und zu üben.
Am wichtigsten waren die Handbücher von
Major Rudolf
Gallinger,
der in Graz (Österreich) einen regen Handel
mit
Bézard-Kompassen, dem passenden Zubehör und der
entsprechenden Fachliteratur betrieb. Gallinger schreibt in der
Einleitung zu seinem 1. Buch (1929), dass er Major im
Steiermärkischen Alpenregiment Nr. 10 war und Oberst
J. von Bézard in russischer Kriegsgefangenschaft
kennengelernt hatte. Dank dessen Kompasses habe er angeblich von
Sibirien quer durch Russland zurück in die Heimat finden
können.

Der Bézard
Kompaß
als Hilfsmittel für die Orientierung und
Gefechtsführung, 152 Seiten, Selbstverlag des Autors, 1929 |

Der
BÉZARD-KOMPASS
40 Orientierungsbeispiele für Turisten u. Skifahrer, 41
Seiten, Selbstverlag des Autors, 1933
|

Orientieren und
messen mit
dem BÉZARD-KOMPASS
104 Beispiele mit 130 Aufgaben und 134 Bildern für
Schule,
vormilitärische Jugenderziehung, Wehrsport, Heer, Forstdienst,
Wandern, Forschung, Bergsteigen und Skifahren, 160 S.
Verlag LEYKAM, Graz, 1937 |
In einer von Ernst Enzensperger
(Studienprofessor am Wittelsbacher Gymnasium in München)
verfassten Beilage zum Jahresbericht für das Schuljahr 1935/36
mit den Themen
Kartenkunde,
Kompass
usw. wurde für die Grafiken der
Bézard- und der Busch- Marschkompass zur Erläuterung
verwendet (
Bild
r.).

Nachdem
die Produktion 1996 eingestellt worden war, erschien im SAMMLER
JOURNAL (Febr. 1998) ein langer Artikel von A. Glück.
(
Farbkopien
erhältlich: € 5,-).
3
- Vom Hersteller
mitgelieferte
Bedienungsanweisungen

Zusätzlich
zu den in der Transport-Schachtel gedruckten kurzen
Anweisungen und Abbildungen
wurde eine
Bedienungsanweisung mitgeliefert. Davon gab es viele Varianten. Die
meisten waren Hefte verschiedener Formata. Hier
eine kleine Auswahl:
- "Nachts leuchtende
Orientierungs-Bussole Patent Major
v.
Bézard", Enthält Auszüge aus dem Aufsatz
des Major Staubwasser (16 S., Preise in Kronen, Mark und
Franken, in
lateinischer Schrift, vor dem 1. WK)
- "Patentierte
Orientierungs-Bussole nach Oberst
von
Bézard" Autor: Dipl.-Ing. Hans EBER, 19 S. in gotischer
Schrift, Universitäts-Buchdruckerei Dr. C. Wolf &
Sohn, Jungfernturmstr. 2, München (1930er-J.)
- "BÉZARD Boussole,
Orientierungs-Boussole Patent
Bézard", keine Autorenangabe, in lateinischer Schrift mit
rotem B-förmigen
Muster auf dem Deckblatt, 11 S. (zivile
Version, nur für
Österreich, 1930er J. ?)
- "Original-Bézard-Kompass"
(G. Lufft
Metallbarometerfabrik GmbH, 12 S., 50er-Jahre?), für die
Modelle I S und II.
- "Universal-Bezard-Kompass"
(G.
Lufft Metallbarometerfabrik
GmbH, 8 S., 50er-Jahre?), nur für den UBK.
- "Der
Bézard-Kompass / Beschreibung und
Gebrauchsanleitung": Handbuch für die Bundeswehr, 24
S. 1957 (s. nachstehende
Tabelle).
- Bild r.:
ausführl. Gebrauchs-Anweisung (vermutl. Schweizer-Ausgabe, wg. Karte
von Basel und Verwendung des Begriffs
"Itinerar") beidseitig
auf einem
einzigen großen Blatt (73 x 25 cm) sehr dünnen Papiers schwarz mit
roten Bildteilen
gedruckt. Frühes 20. Jhdt. In der oberen linken Ecke sind einige
Medaillen abgebildet, die anlässlich verschiedener Ausstellungen
gewonnen wurden. Eine stellt den k. & k. Erzherzog Ferdinand
dar, der 1914 in Sarajewo ermordert wurde, was den 1. Weltkrieg
auslöste (Kopien können
bestellt werden).
Weitere
verfügbare Sprachen
Niederländisch
/ Handboek in Nederlandse taal
(1950, 12 b.)

|
ITALIANO
(1950)
Uso della bussola d'orientamento originale Bézard - libretto
en
lingua
italiana (12 pagine) E VERSIONE PIÙ MODERNA
(clicca qui per
l'immagine)

|
ITALIANO
1928
(alte Fassung, liegt nicht vor)
|
FRANZÖSISCH
Für
den Export in Länder wie Frankreich, Belgien,
Schweiz, Kanada, Afrika etc. lag den Kompassen auch eine
Übersetzung bei. Die zivile Vorkriegsversion war ungeschickt
übersetzt, aber diejenige für die
französische Armee nach dem 2. WK dafür einwandfrei.
S.a. die französische Fassung dieses Museums.

|
ENGLISCH
(8 Seiten)
 |
ESPAÑOL
-
SPANISCH
(liegt noch nicht vor)
|
RUMÄNISCH - ROMANIA

|
PORTUGIESISCH - BRASILIANISCH
(liegt noch nicht vor)
RUSSISCH
(liegt noch nicht vor) |
SCHULUNG
Für die Schulung bei der Bundeswehr und dem Bundesgrenzschutz
wurde eine großformatige Lehrtafel verwendet.
Das Handbuch der Bundeswehr (datiert 1957) war eine
überarbeitete Fassung der bisherigen Versionen.
Zusätzliche Angaben waren ein Bild des Fluid-Kompasses und
eine aktualisierte Karte der magnetischen Deklination in Europa von der
Atlantikküste bis Warschau.
LEHRTAFEL
(Abm.: 66 x 47 cm)

|
HANDBUCH 1957

Zusätzlich
zur üblichen
Produktübersicht umfasste das 24seitige Handbuch eine
Abbildung des
flüssigkeitsgedämpften Kompasses und eine Karte der
magnetischen Deklination. Mittelwert der Jahre 1954 bis 1956
unter Zugrundelegung der
Informationen verschiedener Behörden einschl. der
britischen Admiralität.
|
OFFIZIELLES HANDBUCH FÜR DEN BUNDESGRENZSCHUTZ (BGS) 1955 -
HEUTE BUNDESPOLIZEI
Das kleine Spiegel-Modell 1906 / Armeemodell 1910 I und das
große
Armeemodell 1910 II wurden in
Pappschachteln geliefert, auf deren Flächen Skizzen für die Handhabung abgebildet waren.
Hier einige Beispiele.

Zum Vergrößern
Bilder anklicken
|

Ungarn
Fotos H. Waldmann
|
Auf
der Schachtel des
Urmodells (1903)
war die Nummer des in verschiedenen Ländern
angemeldeten
Patents angegeben.
Die Innenseite war mehrsprachig beschriftet.
Eine Version für Ungarn war nur einsprachig
Bedienungsanweisung: s. BOUTIQUE
|
Kleines
Armeemodell 1906 I
Deckeloberseite
|
Deckelinnenseite
und Schachtelboden
 |
Umgehen
seines Hindernisses
(hier ein See)

Die Skizze vom kl. Armeemodell I 1910 war etwas simpler als die vom gr.
Modell II
(unten). |
Großes
Armeemodell 1910
II
Deckel-Oberseite
 |
Das
Foto im Deckel zeigt, wie der
Kompass richtig zu halten ist.

(Auf der Unterseite der Schachtel ist die gleiche Skizze abgebildet wie
im
Deckel des kleinen Armeemodell I) |
Skizze
im Boden der Schachtel
Punkt 3 besagt:
Von
einem in 20 Minuten
hiezu ausgebildeten Handlanger aufgenommen
 |
Großes
Armeemodell 1913 II R
Diese aufwendigen Holzschachteln dienten der Langzeit-Lagerung im Depot.
 |
Deckel-Oberseite:
Aufkleber des Herstellers
Fotos
Doug Carter
|
Markierungen
an der
Unterseite:
- Stempel (rot)
- Serien-Nr. (oben links, Bleistift)
|