IMITATIONEN UND FÄLSCHUNGEN

- Brunton Pocket Transit Compass
- TG Co Ltd London MKIII
- T. COOKE London
- KELVIN-HUGES (!)
- Pistor & Martins
- "Nazi"-Kompasse
- Imitationen von Sonnenuhren im Stile derer von BUTTERFIELD- und Nicolas BION (auch "Nicholas DION" etc. )
Diptychen
- Chinesische Sonnenuhr
- Klassischer Taschenkompass

BRUNTON Pocket Transit Compass

Die vermutlich am häufigsten angetroffene Imitation betrifft den Brunton Pocket Transit Compass. Allen gemeinsam ist die Tatsache, dass sie aus Messing bestehen, während die echten aus Aluminium gemacht wurden. Sie weisen frei erfundene Beschriftungen wie berühmte Herstellernamen und Fertigungsdaten auf (das Patent wurde in Wirklichkeit 1894 erteilt) und auch manchmal einen kleinen Pfeil aber nicht das echte Symbol (Pfeilspitze bzw. Dreizack) der British Army. Manche tragen eine Tabelle markiert NATURAL SINE (anstelle von SINES). Sie werden vermutlich in Indien oder Pakistan hergestellt, können aber auf keinen Fall wie echte topographische Instrumente eingesetzt werden, wie dies durch einen Vergleich der Magnetnadeln der militärischen M2-Version und eines sogenannten "Stanley London"-Modells leicht vor Augen führen. Die Originalversionen wurden von Ainsworth, Dietzgen oder Keuffel & Esser (K&E) produziert. Die modernen Geräte eines chinesischen Herstellers hingegen (s. Harbin DQL-8) sind echte Profi-Instrumente.

Eine sehr geläufige Imitation wurde von einem Verkäufer von fantasievollen Erfindungen und angeblichen Replikas in rauen Mengen vertrieben namens STANLEY LONDON, der jedoch mit dem früheren namhaften Hersteller nicht verwandt ist. Die Unterschrift ist in der Kapsel eingraviert (s. Bild r.).
Es gibt Grund zur Annahme, dass diese Fälscher riskieren wegen Betrugs belangt zu werden, da sie wissentlich wertlose Objekte mit dem Namen berühmter Hersteller markieren wie CASELLA oder RYLAND & Son Ltd., dem britischen Hersteller von Teleskopen und Sextanten.
An manchen instrumenten wie dem hier links kann ein Firmenname und ein Logo erkennen, die weggekratzt wurden, um vorzutäuschen, dass es sich un ein antikes Objekt handelt.

Foto links: gute Imitation, jedoch dier grüne Stein verrät die asiatische Herkunft und die moderne Fertigungsperiode.



Zwei Versionen markiert BRINTON 
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Falscher CASELLA Kompass


Falscher Ryland & Son Ltd Kompass

TG Co Ltd London MKIII 1941

Sehr schlechte Reproduktion des berühmten Modells Mark III (MKIII). Das Originalinstrument von T.G. Co. Ltd London hatte jedoch eine mit Dämpfungsflüssigkeit gefüllte Kapsel und Leuchtmarken aus einem Radium/Zinksulfit-Gemisch. Weitere Einzelheiten im Detail nachstehend.
- Das Datum (1941) ist frei erfunden.
- Der Bügel zum Schutz des Glasfensters ist hier künstlich auf alt getrimmt und mit Glanzlack überzogen.
- Die seitliche Schraube zum Feststellen der Lünette ist nicht aus einem unverlierbaren Stück gemacht, sondern besteht aus einer Gewindestange und einer (verlierbaren) Mutter.
- Es gibt keine einzige leuchtende Markierung auf der Kompassrose und dem Gehäuse.
- Die Kompassrose ist nicht aus Perlmutt und überhaupt nicht reflektierend.
- Einige Exemplare weisen keinen einzigen Punkt beim Herstellernamen.
- Das Gehäuse ist nicht geeignet, eine Flüssigkeit zu enthalten und ist  ja auch leer.
- Das Glasfenster im Deckel ist nur schwach geklebt und fällt leicht herrunter, der Rahmen ebenso (s. Foto).
- Die Lünette ist nicht durch Sprengring gesichert und fällt  herunter, wenn man den Kompass umdreht.
- Das Symbol des früheren War Department (WD), des jetzigen Ministry of Defence ist ein dreizackiger Pfeil, der scherzhaft crow foot (Krähenfuß) genannt wird. Auf diesem Kompass ist aber ein Fantasiezeichen (Doppelpfeil) angebracht. Es stimmt zwar, dass ausgemustertes Rüstungsmaterial ein zweites mal mit dem "Krähenfuß" markiert wurde, aber beide Symbole stehen dann sozusagen Rücken-an-Rücken und nicht mit den "Zehen" zueinander! 



(Zum Vergrößern, Bilder anklicken)

Die lackierte Oberfläche wurde mit eine Produkt zur künstl. Alterung von Messing behandelt.



Rückseite mit schlecht imitierte Daten.
Absolut absurd ist eine Version aus dem Jahr 1836 !
(Bild: Link anklicken)


Datenblatt
Existiert in zwei verschiedenen Größen: identisch mit dem Original (58 mm Durchm.) und mit übergroßem Durchmesser (75 mm)
Gewicht:
- glein: 250 g
- groß: 375 g
Eine Version mit deutschen Begriffen (Führer Fabrik Krupp) und Nazi-Symbolen wurde auch hergestellt und an den Mann/Frau gebracht (s.w.u.)


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Beispiel eines ziemlich gelungenen Instrumentes? Jedoch: es gibt keine Spur von Leuchtfarbe, das Nord-Dreieck (anstelle einer Raute) auf der Scheibe ist mit dem israelischen El-Op-Kompass identisch und es gibt keine Gummischeibe an der Unterseite. Mit dem Buchstaben S beginnende Serien-Nr. sind uns unbekannt und haben möglicherweise nie existiert, es sei denn, das S steht für STANLEY? Es könnte sich dann bestenfalls um ein  Originalgehäuse (eines Prototyps?) handeln, das übermäßig gereinigt wurde.
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T. COOKE London

Dieser Kompass  ist eine schlechte Kopie der topographischen Instrumente, die am Anfang des 20. Jhdt. von Thomas COOKE & Sons gefertigt wurden (s. den entspr. Artikel). Die echten Geräte wiesen eine solide barrenförmige Magnetnadel auf und keine einfache flache Nadel.
Foto M. Jakob

Mehrere Objekte tauchen auf. Das schlimmste ist vielleicht diese Mischung aus BRUNTON POCKET TRANSIT, LENSATIC und PRISMATIC Modellen:
1. Das Gehäuse ist dasjenige des Brunton Pocket Transit Compass. Die echten wurden jedoch aus Aluminium und nicht aus Messing hergestellt..
2. Die Nadel ist ein modernes Erzeugnis : der Rest abkratzter roter Farbe verrät es.
3. Die Visiereinrichtung wurde von zwei verschiedenen Kompasstypen abgekupfert: die vordere (kleine auf dem Lid) ist typisch für Brunton aber die hintere mit den verschiedenen Bohrungen ähnelt denjenigen der seit dem 2. Weltkrieg verwendeten "Lensatic"-Kompasse der U.S. Army, wobei es in der oberen Bohrung eine Linsen zum Ablesen der kleinen Teilstriche geben müsste, die auf diesem Kompass sowieso nicht vorhanden sind! Vgl. mit Marschkompasse / Cammenga oder Stockert and Yale u.a.
4. Das kleine runde Fenster im Deckel bzw. Spiegel rmit einem Visierstrich ist typisch für die "Prismatic"-Instrumente, die von Großbritannien bereits vor dem 1. Weltkrieg produziert wurden, und schließlich zum Mark III und höher bis M88 führten (siehe Verner's und Barker).
5. Das Pendel des Neigungsmessers ist von einem Landvermesserkompass abgekupfert.

  
Fotos P. Sillitoe

KELVIN-HUGES (!)


Wertloses Objekt mit den berühmten Namen von KELVIN-HUGHES aber mit einem beabsichtigten Tippfehler (HUGES) und einem erfundenen Datum (1918).


Foto Vidal Regals / Elisabeth Wolf Allemann

Der Name BRONTON wurde anscheinend gewählt um einen juristischen Streit mit BRUNTON zu vermeiden oder beizulegen.
Fantasievolle Varianten des berühmten BRUNTON pocket transit compass.

Dieses Instrument - vermutlich auch made in India - trägt den Namen des berühmten Herstellers KELVIN & HUGHES und das noch fantasievollere Datum 1917.

S.a. oben:  BRINTON

PISTOR & MARTINS



Foto Louis Geerts
Dieses Instrument aus asiatischer Provenienz trägt den Namen des berühmten Wissenschaftlers und Herstellers Karl Philipp Heinrich PISTOR (1778-1847, s. Wikipedia) und seines Partners und Schwiegersohns MARTINS. Sie stellten hauptsächlich Teleskope und Landvermessungsmaterial her und zu dieser Zeit gab es noch keine Kompasse dieses Stils. Die Buchstaben der Himmelsrichtungen entsprechen einer romanischen Sprache und sind so angeordnet wie beim italienischen Marschkompass von CEV. Außerdem sind sie in Spiegelschrift graviert, obwohl das Gerät kein Prisma aufweist. Der kreisförmige Spiegel im Deckel wäre eine Erklärung, aber da die Bodenplatte mit den Skalen nicht drehbar ist, ist dieses Merkmal sinnlos. Die Schrift der Namen und der Stadt (Berlin) ist identisch mit derjenigen einer anderen Imitation, die von STANLEY LONDON vertrieben wurde (s. BRUNTON).
Eine absurde Zusammenstellung !
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"NAZI"-KOMPASSE

WICHTIGER HINWEIS:

Einige Bilder und Dokumente dieses Museums sind Zeugnisse der deutschen Geschichte. Wir haben uns für eine getreue Wiedergabe und gegen eine inhaltliche Zensur entschieden.

Wir werden oft nach der Herkunft von Kompassen mit Symbolen Nazi-Deutschlands gefragt: meistens handelt es sich hierbei um einen heraldischen Adler und um das Hakenkreuz (Swastika). Auf manchen sieht das Gefieder des Adlers etwas barock aus (s.a. nächste Tabelle, 2. Reihe, links), während der Adler auf dem Wappen des III. Reichs gerade Federn hatte.  
Man findet auch Bézard-Kompasse (s. Bild links, Foto liveauctioner) auf denen Symbole aufgeklebt oder eingraviert wurden. Leider hat der Adler hier keine Beine, im Gegensatz zum offiziellen Logo (rechts). Die Kopfhaltung ist jedoch richtig (Link zum offiziellen Staatssymbol). In der Heraldik schauen die Tiere immer zu ihrer Rechten (bzw. nach vorn), ausgenommen, wenn sie auf der rechten Seite von Fahrzeugen abgebildet sind, da sie sonst nach hinten schauen würden.


Ein echter Busch-Marschkompass trägt auch das selbe Staatssymbol mit zusätzlich dem speziellen M der Kriegsmarine sowie eine Kennzahl für Marinekompasse, die wir leider nicht zuordnen können und hier keinen Sinn ergibt. Möglicherweise handelt es sich hier nicht um eine Fälschung und dieses inoffizielle Objekt könnte als Geschenk gedacht worden sein. Wir kennen jedoch kein zweites Beispiel.

(Foto links G. Creis)
Diese Symbole erscheinen auch auf verschiedenen Modellen (u.a. einer äquinoktial-Sonnenuhr), auf denen absurderweise typische, mit dem 2. Weltkrieg mehr oder minder direkt verbundene deutsche Begriffe wie U-Boot, LEICA, KRUPP und FÜHRER stehen! Selbst der Spruch Alles für Deutschland (Link zum Bild eines SA-Messers) enthält einen Druckfehler: der Buchstabe 'L' fehlt im Wort DEUTSCHLAND!
Anmerkung: Diese Worte waren die Losung der nationalsozialistische Organisation Sturmabteilung (SA). Ihre Verwendung ist strafbar (§ 86a StGB, Süddeutsche Zeitung-Artikel anlässlich der Verurteilung des AfD-Mitglieds Björn Höcke im Juni 2023).
Dieser Spruch steht auf einzelnen Gegenständen wie z.B. einer Glocke in Herxheim (© Uwe Anspach/DPA).  

Alle diese Gegenstände sind wertlos und frei erfunden. Die Hoheitszeichen des III. Reichs wurden nur auf Briefmarken und offiziellen Dokumenten sowie auf Uniformen und Fahnen und zur Identifizierung von Flugzeugen verwendet.
Nur Kompasse der Kriegsmarine wurden mit Hakenkreuz und Adler gekennzeichnet.

Modell A (siehe Breithaupt) mit zusätzlich SS-Runen und Totenkopf.


Der schwarze Lack wurde hierzu grob weggekratzt und die Symbole mit dicker Farbe aufgetragen.
Bestenfalls kann es sich um eine eigene "Komposition" eines SS-Angehörigen, aber wir gehen davon aus, dass dies erst kürzlich angefertigt wurde.

(Foto links Ebay-Verkäufer "hering")




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Foto Daunicht / Blohm
(Detailansicht: Bild anklicken)

Auf diesem Bézard-Kompass sind über dem Wort RICHTUNG die Zahlenkombination 88/34 sowie zwei Prägungen jeweils in einem Kreis zu sehen: die beiden SS-Runen links und die weniger bekannte Abkürzung RZM (für Reichszeugmeisterei) rechts davon. Die Standard-Marschkompasse der Soldaten im III. Reich und im 2. Weltkrieg waren keine Bézard-Modelle, sondern die in den Artikeln Breithaupt und Busch gezeigten Exponate. Die RZM war zuständig für alle offiziellen Gegenstände (HJ-Messer usw.), aber alle Ausrüstungsteile mussten sichtbar mit dem „Schutzzeichen der Reichszeugmeisterei der NSDAP“ und der individuell zugewiesenen RZM-Nummer versehen werden. Diese enthielt grundsätzlich kodierte Angaben über den Industrie-Bereich, die Warengruppe sowie die Herstellernummer und das Produktionsjahr (Quelle: WIKIPEDIA).
Dass diese Angaben auf diesem Kompass fehlen, beweist dass es sich hierbei um eine moderne "Dekoration" eines alten Instrumentes handelt d.h. mit anderen Worten um eine Fälschung. Die Zahlen sind eindeutig: 88 steht für die Verdoppelung des 8. Buchstabens des Alphabets (H) und bedeutet infolgedessen in der codierten Sprachregelung rechtsextremer Kreise "HH = Heil Hitler" und 34 ist eine Kurzform von 124, d.h. Ab-D = Ausländerbefreites Deutschland (s. weitere Beispiele von Neonazi-Codes HIER).
Die RZM-Codes begannen aber alle mit einem Buchstaben (s. RZM-Codes).
Schließlich : RZM-Zeichen oder -Nummern gibt es auf keinen Teilen des Heeres (Wehrmacht), der Luftwaffe oder der Kriegsmarine, da diese nicht Teil der NSDAP waren.

Frei erfundenes Modell aus indischer oder chinesischer Produktion mit einem modernen Kompass

Dieses Bild wurde von einem
Besucher übermittelt.




Hersteller name in gothischer Schrift auf der Windrose: STANLEY LONDON
Dieses Objekt soll einen Kompass aus dem Dritten Reich darstellen. In Wirklichkeit hat es solche Intrumente niemals gegeben. Stanley London ist eine moderne Fa. (Googgle liefert dazu gute Ergebnisse). Es kann nicht aus der NAZI-Zeit stammen, schon deshalb weil die Himmelsrichtungen auf Englisch sind. Es ist eine reine moderne Erfindung.

Fotos Fedorov Vasiliy
Moderner Nachbau eines BRUNTON-Kompasses (made in India, s. oben) mit aufgesetzten Platten
Beschriftung
Oben: Logo der Firma LEICA 
Mitte: Medaille mit der Beschriftung: SÄCHS. FRONTSOLDATEN & KRIEGSOPFER-GEDENKTAG
(Saxon front soldiers and war victims-memorial day)
Unten: DRESDEN, darunter links (unleserlich) und rechts: 1937


Foto Bisser Dobrev
Dieses Objekt ist eine rechteckige Variante des BRUNTON pocket transit compass.
Siehe Detailaufnahme des Inneren mit der sehr groben Nadel und den Libellen (Link zum Bild)

Die aufgeschraubte Platte auf dem Deckel zeigt Nazi-Emblemen und ein stilisiertes Kampfflugzeug.

Foto Sosser Vice


Fotos T. Fairbairn
Verrückte Idee... Ein typisches britisches Modell Typ Barker Mk III mit Gravuren in Deutsch!:
Kriegsmarine

AG Weser

Deutsches Reich

Keine Angaben am Boden. Himmelsrichtungen in englischer Sprache !
Auf dem Prismenschutz  ist außerdem eine Art Medaille gelötet (Bild: ein Helm und zwei Schwerter).
Vermutlich mit Bauteilen der dortigen Armee (Indien oder Pakistan ?) hergestellt.
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BERLIN Olympische Spiele 1936
Equinoktiale Sonnenuhr - Eine vergleichbare Ausführung trägt den Namen des berühmten Uhrenherstellers Junghans (Link zum Foto) mit der RZM-Marke.

Man merke den Namen des Kameraherstellers LEICA auf der Grundplatte.
Fotos Mark Toensing und A-M Sterk
FÜHRER FABRIK KRUPP - 1939 - Alles für Deustch.and*

Gefälschter Mk III Marschkompass (s. oben sowie T.G. Co. Ltd) mit Nazisymbolen auf der Prismenhalterung und einem Aufkleber an der Unterseite.



* Man merke den Schreibfehler in DEUTSCHAND (ohne " L ").
Fotos K-K-Hoflieferant
FÜHRER FABRIK KRUPP - 1939
Kompass in Taschenuhrgehäuse mit Sonnenuhr



Ein untrügliches Merkmal zeitgenössischer Produkte asiatischer Herkunft ist der grüne Stein im Drehkopf (Hut) der Magnetnadel. Antique Kompasse hatten alle einen roten Stein (Achat). Weiters, die Himmelsrichtungen sind auf Englisch: E für East, wo es O für Ost heißen müsste.
Der Text ist mit demjenigen des obigen Beispiels völlig identisch, Schreibfehler inbegriffen.



Fotos Forum - Axis History 
Deutsches Reich - 1938 - Deutschland über alles
Äquinoktiale Sonnenuhr - mit dem obigen Objekt (Olympische Spiele 1936) ansonsten quasi identisch.
 
Der Text ist hier fehlerfrei, aber der Kompass ist auch ganz modern: sogar mit verchromter Nadel.



Fotos Ioannis Kalogeropoulos 
Carl Zeiss Jena Berlin 1943
Identischer Design mit anderen Markierungen

 
Fantasievolle Holzschachtel - Für Detailansichten, bitte die Bilder anklicken
Fotos J. Hunter
Carl Zeiss Jena 1944
Diese äquinoktiale Sonnenuhr hat Ähnlichkeiten mit dem obigen Objekt, weist aber "genialerweise" viele Nazi-Emblemen auf wie Hakenkreuze links und rechts des (angeblichen) Herstellernamens sowie auf jeder Stellschraube, am Boden und zusammen mit dem Wappenadler am mindestens zwei Stellen!

 
 

Über der Kompassrose: das Wappen des III. Reichs, Adler mit Swastika, und unter der Stundenskala: die Buchstaben SS (jedoch nicht in der üblichen Runenform) und andere Symbole eingestanzt. Für Detailansichten, bitte die Bilder anklicken
Fotos S. Tilsner
Billiger moderner Kompass in einem geschwärzten Gehäuse, auf dem ein Hakenkreuz gelötet wurde (s. die Ringe darunter)  Das Gehäuse ist vermutl. vom gleichen Typ wie derjenige mit einem Fantasie-Adler (siehe Schließe)

Fotos Nick Tsagarakis
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Imitationen von Sonnenuhren im Stile derer von Nicolas BION und BUTTERFIELD
Mehrere Museen haben bestätigt, dass Imitationen z.Z. erhältlich sind. Es handelt sich dabei bestenfalls nur um wertlose Reproduktionen aus Museums-Souvenirläden und nicht um echte Antiquitäten. Sie sind an der groben Ausführung des verstellbaren Blattes (mit den Breitengraden 40-50-60) des Gnomons leicht zu erkennnen, bzw. daran, das dies fehlt.Sie weisen keine Liste von Städten an der Unterseite.  Im Zweifelsfalle schicken Sie uns Fotos Ihres Instrumentes.
Außerdem werden Objekte von einem gewissen Nicholas DION angeboten. Dies ist kein "doppelter Druckfehler". Dieser Hersteller hat nie existiert.



Foto Jaypee
(Zum Vergrößern, Bilder anklicken)



Beispiel eines echten Exemplars zum Vergleich

Hauptmerkmale: Zeiger für geogr. Breite in Form eines Vogels, dessen Schnabel auf einen Teilungswert auf einer Skala gerichtet ist, Liste von Städten mit ihrer geogr. Breite,  sehr schmale Kompassnadel mit einem Kreis auf einer Seite, Stunden für bis zu vier Breiten abwechselnd in römischen und arabischen Ziffern.


Foto Chr. Bell
Objekt markiert MADE IN ENGLAND. Vermutl. im frühen 20. Jhdt hergestellt. Die lateinischen Worte TEMPUS FUGIT (die Zeit fliegt dahin) steht meistens an großen Sonnenuhren an Hauswänden.
Keine Liste von Städten. Der Schattenwerfer (Gnomon) weist keine Skala auf und stellt eine Wolke (?) dar. D.h. es gilt nur für eine geografische Zone (45°).
Die Skala in römischen Ziffern gilt für die Sommerzeit (SUMMER TIME). 

Gefälschte Sonnenuhr angeblich von Johann Schrettegger (1764-1843). Dieser deutsche Kompassmacher hat nie diesen Instrumententyp gebaut, sondern nur das sogenannte  Augsburger äquatorial Modell (s. Bild links zum Vergeleich).

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REPLIKAS VON DIPTYCHEN


(Foto I. Kasse)


Zum Vergrößern, Bild oben anklicken
- Links: Sonnenuhr und Kompass
- Miite: Liste der Städte mit geogr. Breitengrad
- Rechts: Kalender und Fenster zum Kompass
- Die Unterseite zeigt nur das lackierte Holz.
Dieses Objekt ist eine Replika eines spanischen Diptychons aus dem 18. Jh. Es trägt die Unterschrift VILLA ALCOR. Es handelt sich um die spanische Fa. VILLALCOR SL (Calle Madrid s/n, 28607 El Alamo, Spain) die vermutl. 1985-2005 existierte. Villalcor wurde von Hemisferium (gegründet 2005) aufgekauft.

Die Städtenamen sind in spanischer Sprache angegeben (Beispiel: Venecia für Venedig), aber die Himmelsrichtungen sind in English (W für West anstelle von O für Oeste auf Spanisch - s. Verschiedenes /  Himmelsrichtungen), was völlig absurd ist!

Die beiden Gelenke und der Verschluss des Deckels sind moderne Industrieware und als solche typische Merkmale von Repliken.


(Detailansicht des Kompasses, Bild anklicken)
 

Auf der Deckel-Oberseite sind eine moderne Karte Nord- und (teilw.) Südamerikas sowie zwei Dreimaster eingraviert.
Teilung im Deckel: doppelte Sonnenuhr mit drei Breitengradangaben (502 = 50° 2').

Fotos Milagritos25
(Zum vergrößern, Bilder anklicken)
 

Datenblatt
- Abmessungen (geschl.): 87 x 62 x 8 mm
- Material: Knochen?
- Hertstelerl unbekannt

Anm.: Reproduktion einer antiken Sonnenuhr. Die Form der Magnetnadel is quasi identisch mit alten Originalteilen. Leider ist das Gehäuse zu schmal für die Kompassdose (kein Platz für die Zahl VIII auf der linken Seite bzw. IIII rechts) und die gedruckten Windrose, Teilstriche und Ziffern sind viel zu modern. Außerdem wurden die nördlich von Kanada dargestellten Inseln erst viel später entdeckt bzw. kartiert (19./20. Jh.).

CHINESISCHE SONNENUHR

Reproduktion einer chinesischen Sonnenuhr.
Dieses Souvenir wurde vermutlich von einem indischen Künstler (bzw. Fälscher?) hergestellt, dem die chinesische Kalligraphie ziemlich fremd war. Außerdem sind die Holzplättchen in viel zu gutem Zustand um wirklich alt zu sein.


Foto Carolyn Patricia -
Photoshop-Nachbearbeitung Jaypee




(Zum Vergrößern, Bild anklicken)

Zeichenvergleich (Nr. 5: 7-9 Uhr vorm.):
- Bildchen oben r.: stümperhaft gemaltes Schriftzeichen (Kompass links),
- Bildchen unten r.: das gleiche Zeichen in der gepflegten klassischen Kalligraphie auf einem alten Instrument (s. Kategorie Sonnenuhren / China / Diptychon 1).

Bedienungsanweisung: Das Instrument muß voll aufgeklappt flach liegen. Die Nordmarke des Kompasses (bei-Zeichen) befindet sich am unteren Rand der Kompassdose im linken Bild. Der Beobachter schaut hier nach Süden. Die aufgehende Sonne befindet sich also oben links im Bild und der Schatten des Stiftes fällt auf das oben vergrößerte Zeichen.

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KLASSISCHER TASCHENKOMPASS

Alle  Merkmale einer schlechten Nachbildung eines typischen alten Kompasses in Taschenuhrform  sind hier zu erkenne:
- der grüne Stein (anstelle eines roten) im Nadelhütchen
- das Tzfferblatt aus Messing (anstelle einer versilberten bzw. weißen oder seltener schwarzen Oberfläche)
- ein einfacher Pfeil anstelle des Dreizacks der British Army (crowfoot / Krähenfuss)
- ein frei erfundenes Datum (hier 1920), das mit der Information MAKERS OF THE QUEEN inkonsistent ist, erstens weil zu diesem Zeitpunkt ein KÖNIG England regierte, nämlich George V. und zwar von 1910 bis 1936 und zweitens kein Herstellername angegeben ist!



Fotos Ante Budimlic (Zum Vergrößern, Bild anklicken)

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