- M -
Linsenkompass, der in der U.S. Army verwendet wurde. Diese
Bezeichnung trifft für zwei verschiedene
Ausführungen
zu. Das ursprungliche, schwere, hier beschriebene Modell wurde in nur
wenigen Einheiten verwendet. Es ist in seinem
Aufbau quasi identisch mit dem
DOLLOND-Kompass,
der in einem Katalog von F. BARKER aus dem Jahr 1926 bereits
beschrieben
wird (patentiert 1916). Das Nachfolgemodell war der Typ M-1950 (s.
Linsenkompass).
Für die
Schulung
der Soldaten verwendete die US-Army eine Broschüre mit einer
Attrappe eines M-1938 Kompasses (spätere Version).

(Kleine
Bilder zum
Vergrößern anklicken) |
 |
Datenblatt
- Durchmesser (Deckel): 54 mm
- Höhe: 35 mm
- Gewicht (leer): 180 g
- Teilung: 6400 Strich, rechtsdrehend
- Außenlackierung: grau, Reste eines grünen Militäranstrichs
- Hersteller: Einige Exemplare sind signiert von AINSWORTH
Die
Gebrauchsanweisung kann in der Boutique bestellt werden.
|
MAGNAPOLE ist der Name eines von
SHORT
& MASON Ltd (allein)
definierten
und vertriebenen Marschkompasses
sowie eines in Zusammenarbeit mit
TAYLOR
produzierten Taschenkompasses.
Hersteller unbekannt. Die Abkürzungen
MAG. (magnetic?) und TRNG. (training?) ergeben keinen eindeutigen Sinn.
Armeekompass (vermutlich) der indischen Streitkräfte. Das
Originalmodell wurde 1942 entwickelt, als Indien noch Teil des
britischen
Empire
war. Es wurde zunächst
1944 als Mk II weiterentwickelt und zu einem unbekannten,
späteren Zeitpunkt modernisiert. Wir präsentieren
alle drei Versionen.
MANUFRANCE
(MF)
Abgekürzte Bezeichnung der französischen Firma
Manufacture
d'Armes et de
Cycles de Staint-Etienne. Sie war das erste französische
Versandunternehmen und wurde 1885 gegründet. Einige Kompasse
sind nur MF
markiert. Die gezeigten Modelle sind u.a.
boussole directrice,
Bézard,
Peigné,
Lemaire,
Souchier usw.
Ausgabe 1908
|
Ausgabe
1921
|
Ausgabe 1965
 |
Taschenkompass im typischen Stile der
Muller
& Vaucher-Kompasse
|
Compendium (Wetterstation), Barometerseite
(Bild eines Instr. in gutem Zustand HIER)
|
|
Die beiden Modelle, die die Soldaten der Wehrmacht von der Mitte der
1930er Jahre bis zum Ende des II. Weltkriegs verwendeten, sind in den
Einträgen BREITHAUPT und BUSCH detailliert
beschrieben. Die Fa.
BUSCH veröffentlichte verschiedene
Unterlagen mit Beschreibung und Gebrauchsanweisung. Es gab
auch die jeweils gültige offizielle Heeres-Druckvorschrift
(H.Dv.
362) der Wehrmacht (
Fotokopien:
siehe Boutique)
Französische Armee-Marschkompasse: s.
Boussole
Directrice,
Modèle 1922, Barker Mk 1. Engl. Armee-Marschkompasse: s. Verner,
Barker, etc.
Broschüre (32 S.) |
Broschüre (12 S.) |
Faltblatt (6 S.) |

H.Dv. 362 Ausg. 1940 (11 S.) für Messing-Modelle mit
Klapplineal
Zum
Vergrößern,
Bilder anklicken |

H.Dv. 362
Ausg. vom Jan. 1945 (20 S.) für Bakelit-Modelle mit
rechtsdrehender
Strichteilung
|
Meiser
& Mertig
Steckbrief: Meiser und Mertig GmbH - Werkstätten
für Präzisionsmechanik - (Dresden Nr. 6,
Kurfürstenstr. 27) war ein deutscher Hersteller physikalischer
Apparate. M. & M. hat 1924 den
TRIUMPH-Kompass
produziert. Link zum
1903-Katalog Nr.
27.
MEOPTA
(MEchanická a OPTická
výrobA) ist ein
tschechisches Unternehmen, das nach der
Verstaatlichung und Fusion von
Optikotechna
und
SŠP 1946
entstand. In
den 30er-40er
Jahren hatten diese Firmen einen
Kompass vom Typ
Bézard
produziert. Vergl. mit dem baugleichen
Kompass mit dem Herstellerlogo von SSP.
Anscheinend besteht der einzige Unterschied in der Ausführung
des
Marschrichtungspfeils, der beim MEOPTA-Modell erhaben ist
(tiefgezogen) und beim zivilen Vorgängermodell aus zwei Abziehbildern
(je
eines innen und außen) bestand. MEOPTAs
geheimer
Herstellercode während
der kommunistischen Ära war
xbk
(Exponat in der
Kategorie Geologen und
Artilleriekompasse).
Das
Logo des Herstellers
|
Der
tiefgezogene
Marschrichtungspfeil auf dem Deckel
 |
 |
Datenblatt
- Teilung: 360 Grad, rechtsdrehend
- Zifferblatt und Nadel: Bézard-System
- Himmelsrichtungen: s. Menü Versch. / Himmelsrichtungen / Tschechisch
- Anlegekante: 50 mm
- Gewicht: 70 g
- Der Spiegel kann mittels eines ausgestanzten Federblatts in einem
Winkel
von 45 Grad arretiert werden.
|

Wanderkompass, vermutl. 1950er J. |
Zum
Vergrößern, Bilder anklicken |
Datenblatt
- Abm. : 80 x 52 x 20 mm
- Teilung : 360 Grad, rechtsdrehend
- Anlegekante: 70 mm
- Gewicht: 75 g
- Zifferblatt und Nadel: Bézard-System
- Himmelsrichtungen: s. Verschiedenes/Himmelsrichtungen/Tschechisch
- Material: Gehäuse aus Bakelit, Deckel und Spiegel aus Stahl
- Markierungen: MEOPTA (Logo) Made in Czechoslovakia
|
Ehemaliges schweizerisches Unternehmen
(für mehr Informationen
HIER
klicken). Nicht zu verwechseln mit dem MERIDIAN-Kompassmodell des
früheren deutschen Herstellers WILKIE bzw. von K&R
(siehe auch Geologenkompasse und Armbandkompasse).
MILLER ist ein österreichisches Optik-Unternehmen
mit
Sitz
in Innsbruck. Der (im J.
2013)
90-jährige Geschäftsführer von Miller Optik,
Univ. Doz.
Dr Bruno Miller, der die Firma
1951
von seinem Vater Kommerzialrat Fritz Miller
übernommen hatte, hatte
keinerlei Erinnerung an diese Auszeichnungspraxis. Miller hat nie
kleine Kompasse gebaut, sondern optische Landvermessungs-Instrumente.
(Theodoliten). Der
Teilkreis und die
Magnetnadel sind mit späteren Erzeugnissen der
Fa. PASTO (bzw. WILKIE) identisch.
Das Bakelitgehäuse ist mit dem obigen einfacheren
MERIDIAN-Modell fast
identisch.

|


|
Datenblatt
- Abm.: 65 x 65 x 25 mm
- Teilung: 360° rechtsdrehend
- Gewicht: 88 g
- Neigungsmesser: +/- 90°, Libelle
Der Deckel/Spiegel kann festgeschraubt werden. Er betätigt die
Verriegelung der Magnetnadel.
- Anlegekante: keine
- Markierung (rückseitig):
|
Früheres schwedisches Unternehmen mit Sitz in Stockholm (es
liegen keine weiteres Informationen vor).
Der Kreis war früher beim schwedischen Militär
in 6300 Striche* geteilt , weshalb Nord bei der Zahl 63 liegt.
Zwischen dem eigentl. Kompass und dem Scharnier liest man die
Worte INNERSKALA =
GRADER
(innere Skala = Grade) und YTTERSKALA = STRECK (äußere Skala =
Striche). Die
Sonnenuhr und Windrsose (
Link zu Foto) ist
sehr eigentümlich: die Achtel-Himmelsrichtungen sind in schwedischer
Sprache abgekürzt (V =
västerut
= Westen) aber die Haupthimmelsrichtung WEST ist ein W wie auf dem
Kompass. Die Abkürzungen FM und EM stehen für
formiddag und
eftermiddag
d.h Vorm. und Nachm., M steht für Mittag und MN für
Mitternacht.
Man muss bedenken, dass in Nordskandinavien die Sonne im Sommer während
mehrerer Wochen nicht unter die Horizontlinie untergeht!
*
S. Menü
/ Versch. / Teilungssysteme

Fotos H.
Waldmann
|

Kimme: Im Deckel ist ein Punkt mit Leuchtfarbe angebracht
(s. Bild der Sonnenuhr).
|

Lineale auf jeder Seite des Gehäuses: 90 mm zus. wenn beide Hälften
flach liegen |
Datenblatt
- Abm.: ca. 75 x 50 mm
- Teilungen: 6300 Strich linksdrehend an der Lünette und
360° rechtsdrehend am Kompass
- Himmelsrichtungen am Kompass: deutsch (W = West)
- Markierung unter der Sonnenuhr: MILTON & Co.
STOCKHOLM
- Auf jeder Außenseite des Gehäuses: Skalen zum direkten Messen von
Entfernungen auf schwedischen militärischen Karten. (Abkürzung RP ?)

|
Dieses Instrument ist das einzige, das wir kennen, das eine
vollkommen schwarze Kompassscheibe aufweist (vgl.
mit Stinger). Sie wurden in den Jahren 1915 -1930 von F.
Barker
& Son für die Indian Army
(damals noch eine britische Kolonie) hergestellt. Das Muster wurde
erfolglos
auch in Großbritannien angeboten. Wir konnten die Bedeutung
der
Abkürzung M.I.O. bisher noch nicht herausfinden.

Pictures
courtesy David
/
Nautical Antiques
|

|
Datenblatt
- Material der Scheibe: Aluminum
- Abmessungen: standard Verner's Pattern Mk VIII
- Weitere Markierungen:
• Am Boden: Pfeil der Army über einem 'I'
(für India)
zwischen den Buchstaben I (oder ist es die Ziffer 1?)
und G.
• Auf der Ledertasche
(Link zum Bild): Army-Pfeil über dem Buchstaben T
|
Britisches Kompassmodell (s.
Mark 1, 2
etc.). Er wurde auch von der französischen Armee in den
70er-80er J. verwendet (siehe
F.
BARKER & Son).
MKIII :
siehe BARKER
MK3A
Mark III Modelle wurden in Australien während des 2.
WK und
auch nach 1966 von J.
W. Handley in Melbourne gefertigt. Zu dieser Zeit war der Patentschutz
abgelaufen und Australien produzierte für seine eigenen
Streitkräfte. S. unter rechts die Version mit zwei versch. NSN nach
Austausch von Radium durch Tritium (Abkürz. GILS im Zentrum).
Indien baute auch MK3A-Modelle. Die Bedeutung der
Abkürzungen O.D.D. und O.F.D. ist unbekannt.
Datenblatt:
s. BARKER - MK III (
Fotos
unten
Privatsammlungen)
MODÈLE
1922 (Mle 1922)
Der
Modèle
1922 genannte Kompasstyp
wurde im
französischen Heer und in der Gendarmerie als Nachfolger des
boussole
directrice
genannten
Taschenkompasses kurz nach dem 1.
Welkrieg eingeführt und bis zu dessen Ausmusterung
(Mitte der 50er J.?) eingesetzt. Es gab auch ab 1954 eine
kurzlebige Version mit Flüssigkeitsdämpfung (s.
LEMAIRE).
Seine typische
U-Form
erinnert zwar an den
berühmten
BÉZARD-Kompass,
durch den er nach dem 2. Weltkrieg ersetzt wurde, aber er bot nicht
dessen Funktionalitäten.
Bild rechts (zum Vergrößern, bitte
anklicken): Auszug aus dem Ausbildungshandbuch für
Infanterie-Unteroffiziere
Manuel
du gradé d'infanterie.
die beiden
Ausführungen des
Modèle
1922 mit und ohne
Gehäuse.
Der Modèle 1922-Kompass stand Pate bei der
Entwicklung in Polen des unter der Bezeichnung K.M.32 (bzw.
M.K.32, s.o.) bekannten
KULVIEC-Kompass, der zuerst von
GERLACH
und danach von
JEZNACKI
produziert wurde (siehe unter diesen Namen).
Er wurde ebenfalls in Belgien verwendet (Hersteller: DLM) Heer und
Gendarmerie (?) von ... bis ...?
Es hat auch einen anderen ebenfalls
Modèle
1922
genannten Kompass von
der Fa.
DOIGNON
gegeben, der aber ganz anders konzipiert war.
Der
Modèle 1922 Kompass, so wie er in einer
Schulungsdokumentation des
Institut
Géographique National
(IGN, 1943) beschrieben
wurde. Über dem drehbaren Zifferblatt ist der gleiche schwarze
feststehende Marschrichtungspfeil wie in den Kompasstypen des 1.
Weltkriegs (siehe Taschenkompasse, MORIN und LUFFT).
 
Datenblatt
- Material: Aluminum
- Abmessungen: 750 x 60 x 17 mm
- Gewicht: 100 g
- Außenmarkierungen:
. Am Deckelgelenk: Mle 1922 + Herstellername + Serien-Nr.
. Am Deckel: I.G.N oder MG (Ministère
de la Guerre,
Kriegsministerium)
- Anlegekante: 60 mm ohne Ziffern
Hersteller: Demaria-Lapierre, Lemaire, CRC, DLM, GAUMONT,
SECRETAN, Sté des Lunetiers (S-L) u.a.
- Teilung : Grad, Gon oder Strich.
Anm.: Die Deklination war an
den ersten Exemplaren mit Gradteilung mit den Buchstaben NM
(nord
magnétique)
gekennzeichnet (Abb. aus Note
Technique sur les BOUSSOLES,
1931) |
Ursprüngliche
Militärversion
( DEMARIA-LAPIERRE)
- Teilung: 6400 Strich
- Marschrichtungspfeil
mit radiumhaltiger Farbe im Deckel


Der
Umgang in der
Truppe mit diesem Kompasstyp wird im Werk L'ORIENTATION
des Armee-Verlagshauses Lavauzelle
ausführlich erläutert ( Kopien
erhältlich).
|
Offizielle
Version
von LEMAIRE
(Teilung: 400 Gon - s.a. die Versionen mit
Flüssigkeitsdämpfung bzw. mit hängendem
Spiegel,
die dieser Hersteller 1954 patentieren ließ)

Unten: Zg. aus einem Dok. der franz. Pioniertruppe
Serv. Techn. du Génie, 1939

|
Modell
751*
(1933/1940).
Version mit im Deckel eingeklebtem Spiegel und Einschub-Tabelle aus
Neusilber.
- Radiummarken (Société Française
d'Energie et de
Radiochimie, 51-53 rue d'Alsace, Courbevoie)
- Gehäuse: Bakelit. Lieferant: Fa. Baldon mit Sitz in Bezons.
Das
1. Muster wurde zw. Abnahme am 12.12.1933 vorgelegt.
- Durchsichtige Bodenplatte: Rhodoid
Dieses Muster wurde von Charles
Collignon
konstruiert, angemeldet und ges. geschützt (s.
Prototyp u.r.).
Hersteller: Houlliot
 
Oben
r.: Prototyp
vom Modell
750
(für die Eintragung des Musters
(modèle
DÉPOSÉ) im Jan. 1934 hergestellt):
Bild
o. r.: M. Collignon, der uns auch die technischen und historischen
Daten zur Verfügung gestellt hat.
|
Modell
850*
(1950er/60er J.)
Version
mit Aluminium-Tabelle.
- Gehäuse: Kralastic
(gegen statische
Aufladung behandelter spezial-Kunststoff)
- Leuchtmarken waren ohne Radium.
Herst.: Collignon-Houlliot
* Die Modell-Nr. erscheint in den firmeninternen
Unterlagen (Preislisten)

|
Die
Teilung betrug 400 Gon, 360° oder 6400 Strich je nach Wunsch
des
Kunden. Zusätzlich gab es eine
Einschub-Umrechnungstabelle mit Skalen in D (degrés = Grad),
G
(grades = Gon) und M (millièmes = Strich) sowie ein 50 mm
Lineal. Sie war in einem Schlitz zwischen
der Kompassdose und dem durchsichtigen Gehäuseboden verstaut.

Ein Spitzenmodell wies eine doppelte Skala (Grad und Prozent) zur
Messung der Neigungen (positive und negative Höhenwinkel) auf.
Vorgehensweise: geöffneten Kompass mithilfe der Schnur
senkrecht
halten. Zielobjekt im Visier-Schlitz gegenüber der Skala
anpeilen
und
Winkelwert an der Skala ablesen. Mit den Systemen von Büchi
und Teleoptik
vergleichen.

Die
Kompasskapsel ohne Gehäuse wurde auch als Taschenkompass
gebaut und
exportiert (s. LUFFT Nr.
1950). |
Dieser Marschkompass mit Prisma wird in einem japanischen Dokument
beschrieben. Die Bezeichnung erscheint im Titek der Datei (Handling
Procedure for the Model 96 Carry-on Compass). Er sieht zwar dem
britischen Standardkompass Mk. III ähnlich, ist aber in einer
Tragetasche befestigt, in die das Prisma zurückgeklappt wird. Leider
kein Bild vorhanden. Bild anklicken zur Öffnung einer
Dreiseitenansicht
mit Bild der Titelseite
(vollst. Kopie liegt vor).
Zeichung COMPASSIPEDIA

1 -
MOM (Magyar
Optikai Művek,
Ungarische Optische Werke) war eine ungarische Firma 1876
von
Süss
Nándor (1848-1921)
in
der Universität von Kolozsvár, 8
Mozsár-Str. gegründet und zuerst
Süss
Precíziós Mechanikai
Intézet
- Süss Institut für Präzisionsmechanik
genannt). Die Fa.
zog um 1900 nach 9 Alkotás-Str. Der Firmenname
wurde 1939
in MOM geändert. MOMs Aktivität endete 1995. Ihr Logo
setzte
sich zusammen aus den drei Buchstaben MOM in einer kreisrunden
Kartusche. Während der kommunistischen Ära
hieß sie "Werk Nr. 41". Nur die Zahl 41 war an der Unterseite
anstelle des Logos geprägt. Diese Kompasse sind quasi
identisch mit dem Vorbild
BÉZARD
aber etwas
größer geraten.
Dieses Phänomen findet sich
auch beim französischen Modèle 1922 und den
polnischen Kompassen K.M. 32.
Wir zeigen hier zwei Versionen: die ältere aus
vorkommunistischer Zeit (s. Einzelheiten in den
Datenblättern), hatte eine Kapsel und einen Deckel aus
Messing. Die jüngere ist wesentlich leichter: Kapsel und
Deckel sind aus Aluminium. Die Form und das Material des Tragrings sind
ebenfalls verschieden. In beiden war die Magnetnadel
flüssigkeitsgedämpft. Das Instrument wurde ebenso wie
der
Bezard UBK zusammen mit einem 10 cm Lineal verwendet. Der
jüngere
Kompasstyp soll auch von den nordvietnamesischen
Truppen in den Unabhängigkeitskriegen (gegen Frankreich zuerst
und die USA zuletzt) verwendet worden sein. Wenn dies stimmen sollte,
war es wohl ein Geschenk des sozialistischen Bruderstaates trotz der
unterschiedlichen Sprache der Himmelsrichtungen (siehe VERSCHIEDENES)
und des Wortes IRÁNY für DIRECTION/RICHTUNG.
Anscheinend
hat MOM lediglich die große Militärversion
gefertigt.
Die mit LUFFTs "Kleinem Modell I (ohne Spiegel) " identische
Version
wurde von
GAMMA
gefertigt.
Ursprüngliches
Aluminium-Modell (1930) mit blau-grauer Lackierung.
Deckel:IRÁNY
bedeutet RICHTUNG auf Ungarisch

Herstellername und Logo:
Süss Nándor R. T.
Budapest
Serien-Nr.: 41868

Zum Vergrößern, Bilder anklicken |
Die Bézard-typische
Magnetnadel mit einem Kreis am Südende

Teilkreis
mit 6400 Strich
linksdrehend

Nord (Észak, s. Versch./ Himmelsrichtungen/ Ungarn) steht
bei
3200 Strich wie bei älteren
Bézard-Modellen. |
Das
alte Wappen Ungarns
(Kossuth-Typ) auf der Ledertragetasche
(Zum
Vergrößern,
Bild anklicken)

Logo der Fa. MOM:

|
Datenblatt
MOM-Modell 1939
- Abmessungen: 80 x 70 x 20 mm
- Teilung: 6400 Strich, linksdrehend, Null bei Süden
- Durchmesser: 55 mm
- Gewicht: 285 g
- Anlegekante (Lineal): 50 mm
- Beschriftung des Glases:
39
M. TÁJOLÓ
('Kompass Mod. 1930/1939' auf Ungarisch)
- Beschriftung am Deckel: IRÁNY
(Direction/Richtung)
- Werkstoffe:
. Gehäuse: Bakelit, grünlich
. Deckel: Messing
. Tragring: Nickel (rund)
- Beschriftung auf der Gehäuse-Unterseite:
. MOM-Logo
. Serien-Nr.: 8372 |
Deckel
IRÁNY
= RICHTUNG auf Ungarisch

Die späteren Versionen
hatten einen kreisrunden Spiegel, der an der
Außenseite zwecks Sichtschutz auch grün gestrichen
war
(Foto: bitte HIER
klicken). |
Teilkreis
mit der
typischen Teilung des Warschauer Paktes: 6000 Strich
rechtsdrehend
(2. Version: 1949er Definition)
 |
Vergleich
der Tragringe
links: das ältere Modell,
rechts: das jüngere Modell

|
Datenblatt
Abmessungen: dto.
- Teilung: 6000 Strich, rechtsdrehend, Nord gegen Null
- Gewicht: 150 g
- Material:
. Gehäuse: Bakelit, braun-rot
. Deckel: Aluminium
. Tragring: Aluminium (teilw. oval)
- Beschriftung an der Gehäuse-Rückseite:
. 41 (Bezeichnung des Hersteller-Werkes)
. Serien-Nr.: 954557
- Im Gegensatz zum Bézard- Kompass ist
kein Papierpfeil im Deckel mehr vorhanden. |
2
-
MOM hat
auch eine vereinfachte Version des berühmten britischen Modells Mark
III
(siehe F. Barker) nach dem 2.
Welktrieg hergestellt, aber das Gehäuse ist wesentlich größer und es
handelt sich um einen Trockenkompass (Link zu
Ansicht zerlegt).
Er
weist Himmelsrichtungen in ungarischer Sprache auf, jedoch nur K (Ost),
D (Süd) und NY (West) während Nord (E) durch ein Dreieck aus
Leuchtfarbe beim
Teilstrich Null/360 angedeutet wird. Die Magnetnadel ist sichtbar unter
einer geteilten Scheibe
geklebt. Der Boden der Dose weist
eine gelbe Fläche auf. Was wie zwei schwarze Striche aussieht,
sind Ausschnitte in der Kapsel (Link zum
Bild im Gegenlicht).
Sie können benutzt
werden, um die Buchstaben der Himmelsrichtungen NY und K jeweils
links
und rechts auf eine Linie zu bringen ähnlich dem weißen Balken auf den
Bézard-Kompassen zwecks Ausrichtung auf Ortsnamen auf den Karten.
Dieses Instrument weist zusätzlich ein
Neigungsmesser auf. Er besteht aus einer Kugel, die in einer Rille
pendelt. Die Skala (+/-45°) befindet sich auf dem Deckglas, das so
gedreht
werden muss, dass sie mit der Rille übereinstimmt.
Der Nullpunkt wird mithilfe des Striches aus Leuchtfarbe hervorgehoben.
Der Sinn der roten gabelförmigen
Markierung bei 270 Grad ist unbekannt. Zusätzlich zur
360°-Teilung weist die transparente Scheibe eine Teilung in 24 Stunden
auf (s. Menü /
Versch. / Teilungen / Stunden). Dieser Kompass war nicht durch
Flüssigkeit gedämpft und die Leuchtfarben enthalten kein Radium. Das
blanke Exemplar gehörte zu einem frühen Fertigungslos (Markierung
Nummer
49 , Llink um Bild) und trägt sonst nur eine Serien-Nr.). Ein
schwarz lackiertes Modell trägt eine Herstellerangabe (MOM
Budapest).
Trockenkompass
in einem dem Mark III Typ ähnlichen Gehäuse
|
Ansicht in der Dunkelheit
Zum Vergrößern, Bilder
anclicken |
Datenblatt
- Abm.: Ø 68 mm, Höhe 25 mm
- Teilung: 360° rechtsdrehend und 24 Std auf der Kompassscheibe
- Neigungsmesser: +/- 45°, Kugel in Nut und Skala auf dem Deckglas
- Markierung am Boden: 294853, Serien-Nr.
(Link zu Foto)

|
 |
Modell
mit Logo:MOM Budapest
 |
Das
Budapester Geschichte-Museum (http://www.btm.hu/en/) besitzt auch einen
solchen Kompass, aber wegen dessen Umzugs (August 2023) kann uns der
Kurator keine weitere Informationen liefern. |
Die Fa. S. Mordan
& Co hat hauptsächlich Kompasse nach dem
Verner-Muster
während des 1. Weltkrieges produziert. Das hier gezeigte Instrument ist
ein
Spiegel-Kompass,
der
Merkmale anderer für das US Corps of Engineers durch
Cruchon & Emons bzw. PLAN gefertigten Kompasse
bezitzt. Zu VERNER Mk VII und VIII: siehe
French
Limited (F-L) und
Ed.
KOEHN.

(Zum
Vergrößern, Bild anklicken) |
 |
 |
Datenblatt
- Durchmesser: 54 mm
- Höhe: 21 mm
- Gewicht: 150 gr
- Zifferblattmaterial: Glimmer, transparent
- Innerer Anstrich: Radium
- Datum: 1915 |
Steckbrief: ehemaliges französisches
Unternehmen (Verkäufer - für mehr Informationen
HIER
klicken).
Siehe auch Geologenkompasse sowie Taschenkompasse.
MORIN
vertrieb in den
60er Jahren
eine (von Collignon
gefertigte) zivile Weiterentwicklung des Modèle
1922 (s.
weiter oben). MORIN schaffte es, seinen Namen in der
größten
französischen Enzyklopädie drucken zu lassen...
(Bild u.: Grand
Larousse Encyclopédique, Ausg. 1968).
 |
Der
im MORIN-Katalog 1930 boussole
directrice
genannte Kompass (s.
Bild rechts) wurde
in diesem Museum
wegen seiner Form in der Kategorie Taschenkompasse
beschrieben, obwohl er von
der Funktion her als Marschkompass einzustufen ist.
Außerdem weist er Ähnlichkeiten mit anderen
Erzeugnissen auf (vgl. LUFFT, BUSCH usw.). Er wird generell als der
Standardkompass der französischen Soldaten im Ersten Weltkrieg
betrachtet. |

MORIN-Katalog, ca. 1930
(Bild
anklicken um zum entspr.
Artikel zu gelangen) |
- N -
Steckbrief: Norddeutsche
Elektro-Akustik Gesellschaft, Kaufhold
K.-G., Berlin SO 36, Oranienstr. 185. NEAG war einer der Hersteller,
denen BUSCH Nachbaulizenzen für den Standard-Marschkompass der
Wehrmacht vergab,
während traditionsreiche Kompassmacher vom Markt
verdrängt wurden
(siehe
Briefwechsel im
BUSCH-Steckbrief). Der
Dreibuchstaben-Code war
cjy.
Technische Beschreibung: s. BREITHAUPT.
(Fotos Jaypee,
Privatsammlung)
Steckbrief: Ehem.
britisches Unternehmen (für mehr
Details HIER
klicken). Siehe auch Taschenkompasse.
Allem Anschein nach handelt es sich hier um
den ältesten bekannten
Prismen-Marschkompass
gemäß dem
Verner's
pattern.
Es trägt die Bezeichnung
Mark
IV und die rotierende Karte aus
Perlmutt weist eine einzige
Reihe von Zahlen auf.
Zum
Vergrößern, Bilder anklicken.
(Fotos
Steven Wiggins)
|

 |
Datenblatt
- Material: Messing, Perlmutt
- Teilung: 360 deg.
- Abmessungen (Durchm. x Höhe): 53 x 16mm
- Gewicht: 130 g
- Markierungen: Herstellername am Rande des Deckels, Ser.-Nr.
160
auf dem Prismenschutzblech sowie die Ziffern IV und 46 an
der Unterseite neben dem dreizackigen Symbol der British Army.
|
Albert NIEDERMANN war
ein schweizerischer Erfinder aus
Zürich-Höngg. Er erhielt mehrere Patente
für Kompassysteme, wovon der
Berner
Hersteller
BÜCHI
zwei Modelle in Serie fertigte.
Orientierungskompass
Patent
Nr. 152.634 (1932)
Zum
Vergrößern, Bilder anklicken
|
Orientierungskompass
Patent
Nr. 199.512 (1938)
|
Orientierungskompass
Patent
Nr.
234.145 (1944)
|
Diopterfreie
Orientierungsbussole
Patent
Nr.
376.280 (1964)
Dieses Instrument wurde nie gefertigt.
|
Magnetnadeldose mit
Flüssigkeitsfüllung zur Dämpfung der
Magnetnadelschwingungen
Niedermann hatte 1940 ein Patent (Nr. 165.879) für eine Membranfensterdose
(Flüssigkeitskapsel) angemeldet, das von den schwedischen
Firmen Instrumentfabriks-Lyth und Svenska Elektro-Industri Co.
angefochten wurde, weil es die Rechte ihres Patents Nr. 193.664
verletzte. Niedermanns Lösung wurde 1943 in einem neuen Patent
(Nr. 228.002) beschrieben: die Anpassung des Volumens an die druck- und
temperaturbedingten Variationen erfolgte über die Verformung
der Seitenwände der Kapsel und nicht durch die Verformung des
Bodens oder des Deckglases...
|
Abb.
aus dem
Patent (Bild
anklicken für die
komplette Darstellung und die
Originalskizze von Niedermann)

|
NIFE war
ein schwedisches Unternehmen, das
Nickel-Eisen-Batterien in England baute. Der Name setzt sich aus den
entsprechenden chemischen Zeichen Ni-Fe zusammen. Ein Mitglied der Fa.
SILVA hat uns mitgeteilt, dass dieser Kompasstyp von der Fa.
A/B
Lyth auf der Basis eines
Konzepts von Gunnar Tillander gefertigt wurde. Wir wissen
nicht,
welche Beziehung zwischen diesen beiden Firmen bestand.
Später wurde er
auch von
SILVA
nachgebaut. Er war eines der ersten
mit Flüssigkeitsdämpfung (abgesehen vom Typ Mk III
der Fa. F. BARKER & Son).
Schweden verwendete bis vor Kurzem eine Teilung mit 6300
Strich
(
streck
auf
Schwedisch).

Der Name NIFE sowie das Wort Patent sind im Deckel erhaben
geprägt. Nur eine Visierlinie aus Leuchtfarbe, kein
Spiegel
(Vgl. mit LYTHs und SILVAs Modellen)
(Zum
Vergrößern, Bilder anklicken) |
Bild
oben l.: vorläufige
Version
mit drei Fenstern von 1932 (im Deckel: PAT.
SÖKT = Patent beantragt)
Bild oben
r.: endgültige Version von 1933
|
Datenblatt
- Abmessungen: 70 x 68 x 20 mm
- Gewicht: 210 g
- Gehäuse aus Bakelit und Edelstahl mit Lederband
- Zeiger: Flüssigkeitsgedämpft
- Teilung: 6300 Strich, rechtsdrehend. Die
rote Nordmarke liegt genau auf der Zahl 63. Himmelsrichtungen
in schwedischer Sprache (West-Ost: V-Ö)
An der Unterseite sind kleine Bohrungen über Kreuz angeordnet.
Dies dient dem freien Luftaustausch, damit die
Flüssigkeitskapsel
sich dem jeweiligen Luftdruck anpassen
kann.
|
Raffaelo
Nistri (s. OMI in Luftfahrtkompasse.) war ein
italienischer Ingenieur und Unternehmer. Er hat 1956 ein
Patent
für einen Marschompass bekommen (
s.
Schweizerversion Nr. 314952).

Die Nationale Volksarmee (NVA) der ehemaligen DDR benutzte
Marschkompasse der Firma Freiberger Präzisionsmechanik (FPM).
Ansicht
einer Lehrtafel für
die Wehrausbildung
(Ministerium
für Volksbildung)
-
O -
OBSERVATOR
war ein holländisches Unternehmen
(Rotterdam), 1924 gegründet, 1996
von Kelvin Hughes übernommen und ist im Konzern
Lilley &
Gillie Ltd aufgegangen (s. WIKIPEDIA engl.: John Lilley
&
Gillie). Es sind andere Instrumente bekannt wie z.B. Sextanten und
Schiffskompasse (s. diese Kategorie).
Hollands Version des berühmten Mk III
Modells (s. F. Barker & Son)
Fotos
G. Ralph
|
Zum
Vergrößern, Bilder anklicken
|
Datenblatt
- Teilung: 360°, Himmelsrichtungen auf Niederländisch
(Z = Zuid = Süd)
- S./Nr.: 691 D
Markierung (Rücks.):
NV
OBSERVATOR ROTTERDAM |
O.I.P. ist die Abkürzung des Firmennamens...?
Ein Barker Mk III - Kompass der Streitkräfte des
Herzogtums von Luxemburg (A.L, Armée
du Luxembourg) ist entsprechend gekennzeichnet.
Ehemaliger polnischer Hersteller. Der ursprüngliche Name war
Śląskie Zakłady
Mechaniczno-Optyczne
(Schlesische Mech-Optische Werkstätten). Beide Namen erscheinen
zusammen mit dem Fertigungsjahr auf der Unterseite der Kompasse. Das
Design geht zurück auf die deutschen Marschkompasse der Wehrmacht. Der
einzige Unterschied liegt bei dem weißen Balken, der hier entlang einer
N-S-Achse verläuft und nicht W-O wie beim Originalmodell und die
Teilung ist hier rechtsdrehend. Dieser Kompass wurde
AK
(Link zum Artikel) bezeichnet. Es ist identisch mit dem sowjetischen Modell. SZMO produziert auch eine polnische Version der
Adrianowschen
Armbandkompass. Bitte vergleichen Sie das Logo
(ZMO in einem Buchstaten S eingeschrieben) mit dem von
C.
Stockert's.

AK - Militärversion
|

Fotos K. Lubos
|
"Touristen"-Version"

Zum Vergrößern, Bilder anklicken
|
Datenblatt
Abm.: 75 x 55 x
20 mm
Teilung: 60oo Strich rechtsdrehend, clockwise
Himmelsrichtungen in polnischer Sprache
Anschrift: Katowice 12, ul. Sloneczna 4 Die zivile Version hieß "Tourist compass" B-7195. (B für busola = Kompass ?)
|
Optikotechna war ein tschechoslowakisches Unternehmen aus Přerov. Sein
Logo war
T
in einem Kreis,
der den Buchstaben
O
darstellt (
s. Bild r.)
oder eine
vertikale
Linie in einem Kreis.
Dieses Logo erscheint auch auf dem
Zifferblatt
anderer
Kompasse (Link
zu Bild). Während des 2. Wk produzierte OT
Optikinstrumente
für die Wehrmacht u.a.Ferngläser. Nach dem Krieg wurde OT 1946
verstaatlicht und in MEOPTA umbennant.
Weitere Details
im BÉZARD-Kapitel / Imitationsfabr. / Tschechisch
(hierzu Bild anlicken)
Ehemaliger tschechischer Hersteller von Optikinstrumenten
(Kameras), Marke
OPTOS
MORAVIA,
aus Prostějov (deutsch: Proßnitz in Mähren).
Archivmaterial:
1938-1953. Dem
Bézard-Kompass
der Fa.
LUFFT stark nachempfundenes Instrument
(vgl. mit dem kleinen Armee-Modell
I,
ohne Spiegel).
Alle Merkmale des berühmten Vorbilds sind vorhanden. Der
einzige
sofort sichtbare Unterschied im Design ist der Pfeil auf dem Deckel,
der
sich unter dem Wort RICHTUNG befindet (LUFFT-Design: s.
BÉZARD-Kapitel). Die Lünette ist im
Gehäuse mittels
Einschiebedraht gesichert. Dieses
System wurde an einigen anderen System verwendet, u.a. am
TRIUMPH-Kompass (s. Bild vom
zerlegten TRIUMPH-Kompass
HIER).
 |

Im Gegensatz zu LUFFTs Bézard-Kompass waren das
Wort Richtung und der Pfeil getrennt.
|
Datenblatt
- Gehäusematerial: Alumimium
- Teilung: 6400 Strich, linksläufig
- Abmessungen: 70 x 58 x 13 mm
- Gewicht: 55 g
Abgebildet ist das Modell Nr. 5020. Das Modell 5021 besaß
einen Spiegel ähnlich dem Bézardschen
kleinen
Armeekompass von LUFFT.
Die Missweisungsmarke besteht aus einem Metallzünglein, das im
Einfassrahmen des Glases eingebaut ist.
Anpasung an die magnetische Deklination: Das Glas konnte in der Fassung
verdreht
werden, um an ein anderes Einsatzgebiet angepasst zu werden.
Zum
Vergrößern, Bilder anklicken
|
 |
 |
Das
Feststellungssystem der Magnetnadel ist einzigartig: Eine zwischen den
Anlenkungsnieten des Deckels eingebaute, nicht einsehbare Nockenwelle
drückt den Hebel der Magnetnadelarretierung beim
Schließen.
Fotos links: Ansichten
der Schachtel und der Gebrauchsanweisung
(Kopien
auf Wunsch erhältlich)
|
ORION
ORION ist der
Modellname eines Kompasses (siehe KRÖPLIN).
-
P -

Ehemaliges deutsches
Unternehmen (für
mehr Information
HIER
klicken). PASTO produzierte zuerst KÜHRTs einziges Modell aber etwas
kleiner und mit vielen kleinen Detailänderungen. PASTO baute
auch den typischen Wehrmacht-Landserkompasse in verschiedenen
Ausführungen nach. Die Liste der Modelle ist
unvollständig. Nr. 2 - 4 sind nicht bekannt. Es handelte sich
dabei vermutlich um
Varianten von Modell 1 (mit Spiegel, mit weißem Teilungsring
usw.). Ein Katalog nennt acht verschiedene.
Zuletzt kam der Prismatik-Kompass 206 S. S.a. Taschenkompasse
Foto
rechts: Das
Firmenlogo
Dieser Kompassname wurde für mehrere Taschenkompasse verwendet (siehe
in dieser Kategorie) und wurde hier für einen Marschkompass der
U.S.-amerikanischen Pfadfinder vom Typ SILVA Boy / Girl scout compass.
Bild rechts anklicken zur Ansicht der weiteren Informationen auf der
Schachtel sowie dessen Inhalts: No. 1051 / SILVA-SYSTEM COMPASS.
Emil Perman
war ein Erfinder. Er bekam 1914 ein Patent
(Nr. 304765, Bild von S 1) für einen Marschkompass mit
durchsichtigem Boden und herunterklappbarem Spiegel. Das Patent wurde
jedoch erst 1918 veröffentlicht. Dieses Prinzip
wurde später u.a. von WILKIE übernommen.
PLAN war
ein schweizerischer Hersteller. Der Name leitet
sich aus der Anschrift der Firma von David Perret et fils (PLAN-Uhren),
die sich im Stadtviertel Le Plan in Neuchâtel
befand. David
starb 1908, aber sein Sohn setzte den Betrieb fort.
Bereits vor dem 1. Weltkrieg baute PLAN
(vermutlich
für die Schweizer Armee) den nachstehend abgebildeten Kompass.
Dieser zeichnet sich aus durch die doppelte 3200-Strich-Teilung, (d.h.
zus. 6400), die auch am alten
BÜCHI-Sitometer
beobachtet werden kann.
Modell
ca. 1910 ?

(Bild anklicken: Detailansicht des Zifferblatts) |

Seitenansicht geschlossen. Der Firmenname ist auf dem
Anlenkbeschlag geprägt
(s. Bild r.)
GOERZ
baute ein sehr ähnliches Instrument
|
Datenblatt
- Durchmesser: 55 mm
- Höhe: 17 mm
- Gewicht: 100 g
- Teilung: 2 x 3200 Strich
 |
PLAN Ltd baute auch
Spiegelkompasse
für das U.S. Corps of Engineers während des 1.
Weltkriegs. Das gleiche Modell wurde auch von
Cruchon
& Emons
hergestellt. Das Patent wurde erst am 18.8.1918 von
Longines
angemeldet.
Vgl. mit der von
Abercrombie
& Fitch vertriebenen
Version. Bedienungsanweisung und 'Rules to
be
observed':
HIER KLICKEN.
Spiegelkompass
1. Weltkrieg
 |

Die pfeilförmige Marschrichtungsmarke bestand nur aus
einem breiten Strich in der Version von C. & E. Die Version des
argentinischen Heeres ist in spanischer Sprache beschriftet. |

Der Spiegel war eine im Deckel eingeklebte, auf Hochglanz polierte
Scheibe aus Edelstahl. Die Visieröffnung der A.& F.
Version
war ein rundes Loch. |
Datenblatt
- Durchmesser: 54 mm
- Höhe: 18 mm
- Gewicht: 150 g
 |
Kartenwinkelmesser und
Planzeiger (Erläuterungen
HIER).
Planzeiger - ca. 1935 ?

Zum Vergrößern, Bild anklicken |
Gesamtansicht
mit Tasche und Gebrauchsanweisung

|
Datenblatt
- Seitenlänge: 100 mm
- Kompassdicke: 7 mm
- Teilung: 6400 Strich, auf dem Kompass: nur Himmelsrichtungen
- Faden zur Messung von Winkeln auf der Karte
- Für Karten im Maßstab 1:100.000.
Fotokopien
der
Gebrauchsanweisung und der Tasche erhältlich
|
Der Prismen-Kompass
wurde von
Henry
Kater 1811 erfunden und im Jahre
darauf von C. A.
Schmalcalder
verbessert und patentiert. Einer der bekanntesten Prismenkompasse war
der am Anfang des 20. Jh. von den britischen Streitkräften
eingesetzte
VERNER-Modell.
Ein anderes ebenfalls berühmtes System ist die von Kapt.
Creagh-Osborne
patentierte Lösung mit einem auf der
gegenüberliegenden Seite des Instrumentes eingebauten und sehr
großen Prisma, das das Ablesen der Werte
ermöglichte, wenn man den Kompass in der Hand oder am
Handgelenk in ca. 40 oder 50 cm vom Auge hielt.
Prismenkompasse weisen ebenso wie die
Spiegelkompasse
eine doppelte Beschriftung der Kompassrose auf: die eine kann mit
bloßem Auge gelesen werden, während die andere in
Spiegelschrift gedruckt ist und durch das Prisma (mit viel
höherer Genauigkeit) gelesen wird. Das Prisma ist in der
Höhe verstellbar, um die Anpassung an die jeweilige
Sehschärfe des Benutzers zu ermöglichen. An den
meisten Modellen wird das Prisma nach vorn bzw. nach hinten um 180 Grad
hoch und herunter umgeklappt. Es gibt allerdings auch ein deutsches
Modell aus dem 2. Weltkrieg, an dem das Prisma seitlich um 90 Grad
geklappt wird
(siehe
Armbandkompasse, Buchstabe N: unbekannte
deutsche Kompasse).
Die sehr schmale Visierlinie im Deckelfenster gesehen über dem
vergrößerten Abbild der Kompassrose
ermöglicht eine hohe Ablesegenauigkeit.
Wie beim
Peigné-Kompasssystem
und den
CRUCHON & EMONS sowie PLAN Kompasstypen kann die
Pendelbewegung der Kompassrose mittels einer kleinen Bremse schneller
zum Stillstand gebracht werden.
Andere Prismenkompasse in diesem
Museum:
- Armbandkompasse:
Creagh
Osborne
- Geologenkompasse:
F.
Barker,
Hutchinson,
Th.
Jones,
K&R,
Lawes
Rabjohns,
M1918,
Wichmann,
Wilkie
...
- Marschkompasse:
F. Barker,
F-L
(French Ltd.),
Ed.
Koehn,
PASTO,
Stanley,
T.G.
Co. Ltd London und
selbstverständlich...
VERNER!
-
Q -
-
R -
Der Hersteller
dieses Instruments war Houlliot (1930er J.), wie
dies an der Gravur zu erkennen ist.
Dieser in einem Holzgehäuse eingebaute Kompass ähnelt
dem Modèle 1922. Er ist mit den Worten "RADIO MIL
RE"
(militaire) gekennzeichnet.
Wir vermuten, dass er zur Ausrichtung eines Richtfunkgeräts
eingesetzt wurde.
 |

|
Datenblatt
- Abmessungen: 148 x 50 x 15 mm
- Gewicht: 135 g
- Teilung: 360° |
Das französische
Unternehmen
Société
Nouvelle du Radium
wurde 1907 von Jacques DANNE gegründet. Er
war
Laborgehilfe im
laboratoire
Pierre CURIE und
starb 1919). Es befand sich in
Gif-sur-Yvette (Quelle:
internet)
und war die erste Fabrik, die dieses Material in industriellem
Maßstab produzierte. Ein Gemisch* aus mit Zinksulfit
angereichertem Kupfer (ZnS+Cu) und Radium (
226Ra)
reagierte durch Ausstrahlen eines grünlichen Lichtes. Nachdem
das Zinksulfit ausgebrannt ist (nach ca. 30-50 J.), nimmt es eine
orangenfarbene Tönung an (s. den DOLLOND-Kompass in der
Tabelle), aber das Radium bleibt für mehrere
Jahrhunderte radioaktiv (Halbzeitwert
beträgt 1602 years). Der brit. Capt. Creagh-Osborne
hat 1916 ein
Patent
(Nr.
110.203,
Link
zum Bild) über die
Herstellung von Markierungen aus
Radiumfarben angemeldet. Dieses Gemisch wurde
für die Ziffern und andere Markierungen an Uhren,
Bordinstrumenten und Kompassen bis in die späten 1950er-Jahre
verwendet (s. Beispiele in der Tabelle). Ein anderes Patent (
Nr.
117.641, 1917, H. E. Julyan und E. C. Weilbach, Link zum
Bild) Beschreibt eine Lösung mit einer einzigen Lichtquelle unter der
Drehscheibe, bei der die Ziffern und Lettern ausgestanzt sind.
ACHTUNG
- GEFAHR FÜR DIE GESUNDHEIT !
Lesen Sie in Wikipedia
The
radium Girls und weitere
Informationen auf der Website
Vintage Watch
Straps.
* Proportionen wurden auf
S. 43 des Protokolls einer am 9. Dez. 1915
bei der britischen Admiralität (Compass Observatory)
abgehaltenen Besprechung angegeben.
Gebrauchsanweisung für die Verwendung von radioaktiver
Leuchtfarbe
|

Glässchen mit dem von der Firma Société
Nouvelle du Radium
gelieferten Pulvers
(Die
Fotos in den
Zellen 1-3 wurden von einem Besucher übermittelt, der
seine Identität nicht preisgeben möchte) |
Schachtel mit in Bleifolien
eingewickelten Pulverglässchen und Malutensilien
(Pinseln und Mischschalen). Das Meßgerät
daneben zeigt einen Wert von ca. 95 µSv/h an, was dem
Tausendfachen der natürlichen Umgebungstrahlung entspricht
(0,09 µSv/h).
|

Der Kompass der französische Soldaten im 1. Weltkrieg
(genannt Boussole
directrice)
weist noch einen Wert von 1,7 µSv/h auf. |

DOLLOND marching compass (1916):
4 millirem/hr |

Aircraft compass designed by Creagh-Osborne, Pattern 259
(1917):
2,84µSv/hr
|

British Army wrist compass
(abt. 1956): 1,32µSv/h
|

The DOLLOND compass dial turned orange |
Dokument der französ. Fa. HOULLIOT: Seite
1 der Arbeitskarte für die Anfertigung des Standardkompasses
(s.o. re.). Der Titel lautet: Boussole
au radium fond
à cercle / Directrice fond tournant à
flèche 55 mm
(1911) |
Broschüre zum deutschen BÉZARD Kompass
(1913) mit Angabe der Radiumhaltigen Markierung (rot umrahmt)
und ein Bild zur Sichtbarkeit in der Dunkelheit.
|
Wrist compass made by F. Barker & Son (ca.
1920)
|

Wehrmacht-Kompass Breithaupt (hap) 2.WK:
0,87 µSv/h

Rote-Armee-Kompass:
1,09 µSv/h |
RECORD war
ein Schweizer Uhrenhersteller,
der in den 30er Jahren einen sehr ungewöhnlichen
Marschkompasstyp entwickelt hatte. Es war von Dr. Jakob Leutenegger aus
Basel 1933 patentiert worden (
Nr.
CH-160.792).
Sehr wenige Exemplare davon sind
erhalten (für mehr Informationen
HIER
klicken).
ARMEE-MARSCH-VISIER-KOMPASS


Die Bezeichnung "Armee-Marsch- Visier-Kompass" ist auf
dem Gehäuse der Exportversion nicht
eingraviert. |


Gebrauchsanweisung in franz. Sprache
(kurze Fassung: 1 S.)
Kopien
aller Unterlagen können bestellt werden.
|
Datenblatt
- Material: Aluminium-Gehäuse (deutsche Version) bzw.
Edelstahl (Export Version)
- Abmessungen: 148 x 50 x 15 mm
- Gewicht: 135 g (Alu.) / 250 g (Edelstahl)
- Höhe, Spiegel aufgerichtet: 75 mm
- Lineal an der rechten Seite: 120 mm
- Ein Leuchtpunkt auf der Lünette ermöglichte das
Feststellen eines Peilwinkels. Himmelsrichtungen auf Deutsch bzw.
Französisch.
Visierlinie in roter Farbe auf einer Glassplatte, die über dem
Kompass liegt. Die beiden Deckelhälften haben innen je einen
Spiegel. Sie rasten jeweils bei 90° und 45° ein. Diese
Anordnung ermöglicht eine nicht verkehrte Widerspiegelung der
Kompassrose.
- Unterschiedliche Gebrauchsanweisungen in deutscher Sprache jeweils
für die Schweiz und das Deutsche Reich (lange Fassung: 4 S.):
 |
Ehemaliges
Schweizer Unternehmen
(für mehr Informationen
HIER
klicken).
Abbildung eines Werbeprospekts in französischer Sprache aus
den 50er Jahren:
HIER
klicken.

Das ursprüngliche DP-Modell
Dieses Exponat ist ein sehr seltenes Exemplar: anhand seiner Serien-Nr.
(01377) kann man es auf das erste Produktionsjahr (1942) datieren.


Das Grundmodell (s. Patent rechts) wurde 1955 geändert, um die
Möglichkeit hinzuzufügen, die Missweisung zu
korrigieren
(S. Abb. aus dem
Patent Nr. 333971). |
Datenblatt
- Teilung: 6400 Strich
- Material: Aluminium
- Abmessungen: 65 x 46 x 19 mm
- Gewicht: 100 g
Serien-Nr./Herstellungsjahre:
Nr. 00001 - 07221 = 1942
Nr. 07222 - 17383 = 1943
Nr. 17384 - 38241 = 1944
Diesem Grundmodell folgte der Kompass DP5, der bis 1980 von den
eidgenössischen Streitkräften verwendet wurde. Es
wurde durch das Modell DP6 ersetzt, das bis heute im Einsatz ist.

Abb. aus dem Patent |
Anpeilen
(Bild
anklicken um den Kompass von vorne zu sehen)

Bild unten: Modell DP5 des österreichischen BUNDESHEERES
(nicht
mit der
deutschen BUNDESWEHR zu verwechseln). Prägung rechts unter dem
Wappen Österreichs: BH 20

(Zum
Vergrößern,
Bild anklicken) |
Gebrauchsanleitung der
Schweizer Armee (Kopien verfügbar in deutscher und
französ. Version)

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MODELL
DS56
Datenblatt
- Abmessungen: 100 x 65 x 18 mm
|
Einfacher
Spiegelkompass, von dem mindestens zwei
verschiedene Versionen hergestellt wurden. Der an der Lünette
befestigte Spiegel besteht aus einem kleinen angelenkten
Silberplättchen. Er rotiert um 360 Grad. An seiner
Rückseite
sind an manchen Modellen die Worte
PATENT APPLIED FOR C.F.R.
(Patent angemeldet für
C.
F. Ryland)
eingraviert. Das
Gehäuse hat viele
Ähnlichkeiten mit
einer
weiterentwickelten Version des Magnapole-(Taschen)kompasstyps
von Short & Mason (Abmessungen, Befestigungsschrauben
des
Visierfensters, Tragring, Nadelverriegelung, Gravur der
Worte "THE
REFLECTOR COMPASS" usw.)
Ein anderes Modell ist eine modifizierte Version des Service Pattern
Liquid Prismatic Compass von F. Barker & Son (1910).
(Zum
Vergrößern, bilder anklicken) |
 |
Modellbezeichnung:
REFLECTOR
Hersteller: vermutl. Short & Mason
Konzept: C.F.R.
Signatur des Verkäufers an der Unterseite des
Gehäuses:
G. C. BATEMAN Opticians, Reading and Branches
Datenblatt
- Abmessungen (Durchm. x Höhe): 50 x 20 mm
- Teilung der Kompassrose: 360°, Nordpfeil aus radiumhaltiger
Farbe
- Teilung am Gehäuse: 360 Grad und Himmelsrichtungen
Der kl. Spiegel wurde im Patent Nr. 24.792 von S.
S. Lawrence beschrieben (s.a.
Cruchon
& Emons sowie PLAN Ltd).
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Datenblatt
- Kompassscheibe-Muster: Service Pattern (British Army, 1. Weltkrieg)
Zusätzl. mit Kimme und Teilkreis am Gehäuse. Farbe
ist stark Radiumhaltig
- Abm.: 48 x 26 mm
- Spiegelrücks.: Patent-Nr.
11787/15, erteilt an
Charles Frederick RYLAND (CFR), 109, Saint Michaels Road, Aldershot,
Jeweller's Salesman, (6
Seiten, Fotokopie verfügbar).
Hersteller unbekannt (vielleicht F. Barker & S.), Vertrieb
durch JUNIOR,
ARMY AND NAVY STORES Ltd., einer
1871 gegründeten Genossenschaft, die 1879 in eine Fa.
umgewandelt wurde (siehe die kompl. Geschichte auf Wikipedia - Englisch)
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